Der erwartete Ausstieg von Siemens aus dem Geschäft mit PCs und Servern ist nahezu vollzogen. Beobachter berichten, dass sich das deutsche Unternehmen mit dem japanischen Partner Fujitsu in allen Punkten einig ist.
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Fujitsu soll auch die restlichen 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen Fujitsu Siemens Computers (FSC) übernehmen.
Fujitsu werde rund 350 bis 400 Mio. Euro zahlen, hieß es in Verhandlungskreisen. Die Partner hofften, die Vereinbarung in der kommenden Woche bekanntgeben zu können.
"Die Gespräche schreiten voran, aber es gibt noch keine Einigung", sagte ein Fujitsu-Sprecher. Siemens will sich in Zukunft auf die drei Felder Industrie, Energie und Medizintechnik konzentrieren.
Fujitsu Siemens ist Europas größter Computerhersteller. Der Joint-Venture-Vertrag läuft im September 2009 aus und musste ein Jahr vorher gekündigt werden, um nicht automatisch verlängert zu werden. Der Preis galt lange der Knackpunkt in den Gesprächen. Der Firmenwert war auf 1 Mrd. Euro geschätzt worden.
Fujitsu erwägt offenbar, die PC-Sparte von FSC anschließend an den chinesischen Rivalen Lenovo weiterzureichen, der bereits das PC-Geschäft von IBM übernommen hatte. Die Japaner setzen mehr auf IT-Dienstleistungen und Mobiltelefone. In den Kreisen hieß es, die Gespräche mit Lenovo dauerten an. Lenovo ist seit der Übernahme der PC-Sparte von IBM der viertgrößte PC-Hersteller der Welt mit einem Marktanteil von 7,5 %.
Derzeit gehe es um Personaleinsparungen und Gespräche mit den Gewerkschaften bei FSC. Das Unternehmen beschäftigt 10.500 Mitarbeiter, davon 6200 in Deutschland. Vor zwei Jahren war vereinbart worden, die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland bis März 2010 stabil zu halten, in der Produktion in Augsburg und im thüringischen Sömmerda sogar bis 2012.