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Keine prall gefüllten Einkaufskörbe 2002

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

"Wir haben das Jahr mit Hoffnung erwartet und mit Sorge abgeschlossen", kommentierte gestern Erich Lemler, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer das Umsatzminus 2002 im Einzelhandel von nominell 1,1% bzw. real 2,5%.


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Seit den Nachkriegsjahren habe der Handel kein ähnlich negatives Ergebnis vorzuweisen gehabt, auch nicht während der Ölkrise der 70er Jahre. Verstärkte Teilzeitarbeit und zurückgegangene Beschäftigungszahlen sind nun bemerkbar. "Hauptschuldige" des Umsatzrückgangs sind laut Lemler die flaue Wirtschaftslage, wobei sich die Lähmung im deutschen Handel auf Österreich übertragen hat, Irak-Kriegs-Ängste und Verunsicherungen in Zusammenhang mit der Euro-Einführung - "die Teuerungsraten waren aber sehr bescheiden". Einzig die Sparten Papier- und Buchhandel (+1,7%) sowie Spielwarenhandel (+1,5%) weisen nominell schwarze Zahlen auf. Zu den Verlierern zählen der Lederwarenhandel, der 2001 mit Euro-Geldtaschen gepunktet hat und der Sportartikelhandel, dessen Ausgangsniveau als Branchensieger in den Vorjahren nicht mehr erreicht wurde. Real betrachtet, befand sich nur der Radio-, Elektro- und EDV-Handel im Plus. Selbst das Weihnachtsgeschäft änderte nichts an den Zahlen - im Gegenteil: Um rund 3% ging der Umsatz zurück und lag somit bei etwa 1,4 Mrd. Euro. Mit den Witterungsverhältnissen, d.h. dem späten Wintereinbruch hatten Bekleidungs- und Schuhhandel zu kämpfen. Für das Jahr 2003 prognostiziert das Wifo eine langsame Erholung der konjunkturellen Lage, doch "wahrscheinlich ist die Zeit der großen Zuwächse vorbei", schätzt Peter Voithofer, Geschäftsführer der Sparte Handel.