Alle reden vom Nichtrauchen, Austria Tabak wächst in allen Märkten - auch im Inland wurden im 1. Halbjahr um 2,3% mehr Zigaretten (insgesamt 7,7 Mrd. Stück) abgesetzt. Hauptanteil an dem alle Erwartungen deutlich übertreffenden Semesterergebnis hatte allerdings der Auslandsabsatz, der vor allem dank Swedish Match gleich um 63% zulegte.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Auch ohne den Zukauf in Schweden wäre das Auslandsgeschäft immerhin um 24% gewachsen, erstmals wurden jenseits der Grenzen mehr Zigaretten abgesetzt als daheim, wo man mit den gut ausgebauten Memphis- und Milde Sorte-Familien allein mittlerweile 40% Marktanteil erreicht.
Die AT-Vorstände Heinz Schiendl und Jörg Schram zeigten sich demgemäß am Mittwoch bei der Präsentation der Halbjahresbilanz (Konzerneckdaten siehe untenstehende Grafik) sehr zufrieden: "Mit diesen erfreulichen Zahlen sind wir für die weitere Privatisierung topfit."
Und die sollte ihrer Meinung nach bald - "spätestens nächstes Jahr" - kommen, für das ganze 41,1-%-Paket der ÖIAG in einem Block: "Je früher, desto besser", so Schiendl. Die Entscheidung dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden, den Zeitpunkt bestimme allerdings die ÖIAG. Im Herbst sollen konkrete Gesprächen mit der Kantgasse aufgenommen werden. Von den drei grundsätzlich gegebenen Möglichkeiten - Public Offering über die Börse, Hereinnahme eines Finanzinvestors oder Beteiligung eines strategischen Partners - kann man sich erstere angesichts des aktuell "nicht zufriedenstellenden Aktienkurses" derzeit eher nicht mehr vorstellen. Zwischen Finanz- und strategischem Partner zeigte der Vorstand keine klaren Präferenzen, es käme auf die Umstände an. Ein Finanzinvestor würde auf den ersten Blick weniger Probleme machen, etwa in Hinblick auf die lukrativen Lizenzverträge. Dass ein künftiger Partner bereits begonnen habe, sich in letzter Zeit durch Erwerb von AT-Aktien zu positionieren, glaubt Schram nicht: "So groß waren die Umsätze nicht".
Mit steigendem Umsatz des eigenen Hauses rechnet man hingegen auch fürs 2. Halbjahr. Nicht mehr so rasant wie im ersten - der Schweden-Effekt fällt weg - aber: "Wir erwarten, dass im gesamten Geschäftsjahr 2000 das Konzern- EBITDA um die angekündigten 10% gesteigert werden kann", sagt Schram, und fügt nach einem Zug an seiner "Memphis blue" hinzu: "Zumindest".