Trotz starker Umsatzeinbrüche im Hauptmarkt Deutschland konnte der Tiroler Glaserzeuger Riedel Glas im vergangenen Jahr einen Umsatzanstieg um 5% auf 87 Mill. Euro verzeichnen. Auch beim Vorsteuergewinn habe man einen Anstieg weit über 10%, aber unter 20% erzielt, sagte Unternehmenschef Georg Riedel gestern in einer Pressekonferenz.
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Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT stieg ebenfalls um über 10%. Erwirtschaftet wurde es zu 60% von der inländischen und zu 40% von der ausländischen Firmengruppe. Absolute Zahlen nannte Riedel aber nicht. Für heuer sei er zwar nicht pessimistisch, aber ob das angepeilte Umsatzwachstum von 3 bis 4% erreicht werde, hänge hauptsächlich vom Kurs des US-Dollars sowie den Entwicklungen bezüglich Irak und SARS ab, betonte Riedel. Es sei jedoch keiner der weltweit 350 Arbeitsplätze gefährdet.
2002 setzte das Unternehmen weltweit 7,7 Mill. Gläser ab, davon 7,1 Mill. maschingefertigte und 600.000 mundgeblasene, die in Kufstein und Schneegattern erzeugt werden. Die maschingefertigten Gläser würden auch weiterhin zugekauft, da eine Kooperation oder Übernahme eines Mitbewerbers bisher an betriebswirtschaftlichen Überlegungen geschietert sei. Für die maschinelle Gläser-Produktion in den USA sei Riedel aber weiterhin auf der Suche nach einem europäischen Partner. Mit zwei der vier großen Erzeuger (Cristal Darc/Frankreich, Nachtmann/Deutschland, Schott/Deutschland, Calb/Italien), die dafür in Frage kämen, seien bereits Gespräche geführt worden, mit den beiden anderen werde noch verhandelt. Der Investitionsbedarf liege bei rund 30 Mill. Euro, und der Parnter müsse den Vertrieb einbringen.
Im Zuge der vielen Schließungen im Geschirrfachhandel setze Riedel künftig vermehrt auf eigene Geschäfte und Shop-in-shops. Ende Juli 2003 werde in Salzburg ein eigenes Fachgeschäft eröffnet, das gemeinsam mit einem Porzellan/Besteckhersteller und einem Gastronomen betrieben werden soll.
Den Einstieg von Wein & Co, dem wichtigsten Vertriebspartner für Riedel-Gläser in Österreich, ins Glasgeschäft bezeichnete Riedel als "sehr positiv". Damit habe man wieder Chancengleichheit für den Fachhandel geschaffen, der nun verbesserte Konditionen bekomme.