Zum Hauptinhalt springen

Keine sowjetischen Verhältnisse

Von Christoph Rella

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Immerhin, so eintönig wie in den 1960er, 70er und 80er Jahren ist der Eishockey-Sport nicht mehr. Zumindest was die Siegesliste bei der Weltmeisterschaft betrifft. Es war die Zeit, als mehr oder weniger vier Nationen einander die Stockerlplätze zuschoben, ein Ringen zwischen Sowjetunion Tschechoslowakei, Kanada und Schweden. Es war aber nicht nur ein Ringen um die WM, sondern auch zwischen Ost gegen West.

Das Rennen gemacht hat freilich die meiste Zeit die UdSSR. Allein 20 Weltmeistertitel hat der größte aller Bruderstaaten zwischen 1960 und 1990 gewonnen, und damit die Medaillenstatistik in tiefes Rot getränkt. Vier Siege gingen an die Tschechoslowaken, immerhin zwei an Schweden und nur einer an Kanada. Das ist überraschend, hielt doch das Dominion seit Beginn der WM-Wettkämpfe 1920 mit insgesamt 18 Titeln den absoluten Rekord.

Heute, zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall, hat sich das Bild nicht sonderlich geändert. Nachdem Russland über 15 Jahre lang regelrecht abgemeldet war, hat sich die Eishockey-Nation in den vergangenen Jahren (drei Titel seit 2008) wieder eindrucksvoll zurückgemeldet - und trifft seither wieder auf dieselben alten Bekannten: Kanada, Schweden und Tschechien.

Nun, ganz so ist es auch wieder nicht. Immerhin konnten sich in den vergangenen zehn Jahren zwei neue Konkurrenten auf den vorderen Plätzen festsetzen - die Slowakei (Weltmeister 2002) und Finnland (2011). Aus vier mach’ sechs. Sicher, viel ist das nicht, aber zumindest ein Anfang. Und gut tut es allemal. Nichts ist langweiliger, als stets dieselben Leute auf dem Podest zu sehen.