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Sympathisch, höflich, freundlich - so präsentierte sich Südkorea während der vergangenen beiden Wochen der Welt. Die Winterspiele 2018 werden weitgehend positiv in Erinnerung bleiben, sie haben zumindest vorübergehend eine Annäherung zwischen Nord- und Südkorea sowie sportliche Heldengeschichten gebracht: von Doppelolympiasieger Marcel Hirscher über die sowohl im Ski-Super-G als auch im Snowboard vergoldete Ester Ledecká bis hin zu Marit Björgen, die sich zur erfolgreichsten Olympionikin aller Zeiten machte. Und dennoch wurden viele nicht so recht warm mit den Spielen, was nicht nur an den eisigen Temperaturen lag. Dass viele Sportarten beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, ist neben den gefährlichen Bedingungen bei manchen Bewerben ein zentraler Kritikpunkt - und schuld ist nicht etwa die mangelnde Begeisterungsfähigkeit der Südkoreaner, sondern hauptsächlich das Programm des Internationalen Olympischen Komitees. Um den TV-Stationen in Europa und den USA passable Sendezeiten zu ermöglichen, wurden viele Bewerbe zu später Ortszeit angesetzt - zum Nachteil der dortigen Zuschauer und der Athleten, die zu ungewöhnlichen Zeiten ihre Leistungen erbringen mussten. Die Rufe, dass sie dafür auch besser entlohnt werden wollen, werden immer lauter. Auch diese Diskussion wird von Pyeongchang 2018 bleiben.