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Keine Spiele mehr bedeutungslos

Von Christian Mayr

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Dafür, dass die massive Aufstockung der Fußball-WM ab 2026 im Vorfeld in breiter Front vernichtet worden war, haben dann sehr viele Entscheidungsträger zugestimmt. Nämlich alle. Der Beschluss des Fifa-Rates vom Dienstag, künftig 48 statt 32 Teams in ein Turnier zu schicken, kann man nun guten Grundes verteufeln - Stichworte Geldgier und Qualitätsverwässerung. Man kann aber mit dem gleichen Recht behaupten, dass das genaue Gegenteil intendiert ist. Etwa punkto Qualität: Im bisherigen Vorgruppenmodus mit je vier Teams ist es gar nicht so selten vorgekommen, dass eine Elf nach zwei Partien bereits fix aufgestiegen oder ausgeschieden war - und daher die letzte Partie zur bedeutungslosen Pflichtübung verkommen ist. Mit B-Teams, geschonten Stars und Taktik-Experimenten. Womit für die noch um den Aufstieg kämpfenden Mannschaften das Turnier erst recht verwässert wurde. Mit Dreier-Vorrunden-Gruppen würde dieser Zirkus beendet, weil de facto jedes Spiel für den Aufstieg ins Sechzehntelfinale zählt. Und zumindest theoretisch ist zu erwarten, dass wieder mehr Tore fallen, weil der Tordifferenz mehr Bedeutung beigemessen wird (außer es kommt zur sicher problematischen Abschaffung des Unentschiedens mit Elferschießen nach 90 Minuten). Zudem ist der Reform zugutezuhalten, dass viele kleine Länder plötzlich eine Perspektive haben, auch einmal (wieder) an einer WM teilzunehmen - womit auch Österreich gemeint ist. Das kann für strukturschwache Nationen nur ein positives Signal sein, wenn auch das mehr eingenommene Geld korruptionsbefreit richtig ankommt. Und zuletzt sollte jedem Fan bewusst sein, dass eine WM nicht (nur) Deutschland, Brasilien und Italien ist, sondern vor allem auch Jamaika, Island und Neuseeland.