Und da stand es plötzlich im Programm: "Muttertag, Satire A 1993." Einfach so, als wäre es das Natürlichste der Welt, an einem Freitagabend mitten im August den genialen Klassiker zu spielen. Man stellt sich das so vor: Es sitzt die Programmredaktion des ORF (74 Angestellte, 113 freie Mitarbeiter) zusammen und überlegt, was man wohl spielen könnte an diesem 13. August, noch dazu ein Freitag. Und einer sagt: "Na, Muttertag!" Alle lachen. Und schon ists beschlossen.
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Ja, es ist Sommer im Fernsehen. Und die Wiederholungen lasten bleischwer und undurchsichtig wie eine novemberliche Nebelwand über dem Programm. Pro7 gräbt, wie zuletzt so oft, "Star Wars" wieder aus (1977!), zwar immer löblich, aber der eine oder andere wirds wohl auch schon gesehen haben. RTL2 spielt eine "Militärkomödie" von vor 15 Jahren und Puls4 schickt das "Blut der Templer" ins Rennen, das leider schon bei der Premiere 2003 ein Holler der Extraklasse war. Einzig RTL schlägt sich wacker und legt eine Eigenproduktion nach, leider jedoch nur wieder eine der unsäglich-inflationären "Top 10"-Shows. Diesmal mussten die "10 heißesten Sommerskandale" dran glauben. Anzunehmen, dass es das Fernsehprogramm dabei locker auf Platz 1 geschafft hat. Bleibt nur noch Bernd das Brot, das mit seiner Dauerschleife fast jeden Abend noch immer das Beste ist, was das Fernsehen zu bieten hat. Irgendwie kann man mit dem Brot, das den Bildschirm nicht verlassen kann, mitfühlen. Auch wir fühlen uns mitunter wie in der Dauerschleife des ewig Gleichen. Wie würde Bernd sagen? Mist!