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Kfz-Haftpflicht kostet heuer deutlich mehr

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Die Kfz-Haftpflichtversicherungen haben die Prämien für neue Verträge um bis zu 24% angehoben, geht aus einer Erhebung des Autofahrerclubs ARBÖ hervor. Im Durchschnitt betrug die Verteuerung im ersten Halbjahr 2004 gegenüber dem Vorjahr rund 4%. Billiger geworden sei keine einzige Versicherung.


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Der ARBÖ rät, die Preise bei Neuabschlüssen genau zu vergleichen. Der Preisabstand zwischen der günstigsten und teuersten Haftpflichtversicherung habe sich von 362 auf 443 Euro erhöht.

Verglichen wurden die Prämien beim Abschluss eines Versicherungsvertrages für einen drei Jahre alten VW Golf (90 PS). Bei allen Tarifen wurden 288 Euro Versicherungssteuer miteingerechnet. Die teuerste Kfz-Haftpflichtversicherung war bei diesem Vergleich die Anker-Versicherung mit einer Jahresprämie von 1.424,59 Euro, hier wurden die Prämien um 23,8% angehoben. Dahinter folgen die Kärntner Landesversicherung mit 1.269,52 Euro, die Victoria-Volksbanken-Versicherung mit 1.264,70 Euro und die

Donau-Versicherung mit 1.246,49 Euro Jahresprämie. Die billigste Kfz-Haftpflicht bietet trotz einer Prämienerhöhung um 6,5% nach wie vor mit Abstand die VAV Versicherung an, sie verrechnet eine Jahresprämie von nur 960,48 Euro.

Es sei das gute Recht der Versicherungen ihre Prämien anzuheben, meint dazu der Sprecher es VVÖ, Gregor Kozak, gegenüber der "Wiener Zeitung". Der Versicherungsverband gebe zwar diesbezüglich keine Richtlinien heraus, aber er glaube nicht, dass die Versicherungen auch die Prämien in bestehenden Verträgen wesentlich erhöhen würden. Durch eine vergangene Woche beschlossene Gesetzesänderung können in Zukunft bestehende Prämien automatisch im Ausmaß der Inflation angehoben werden. Bisher hatten Versicherungen Erhöhungen innerhalb bestehender Verträge gegenüber dem Versicherten begründen müssen. Neu ist auch, dass die Mindestversicherungssumme ab Oktober 3 Mio. Euro statt bisher 1,09 Mio. Euro betragen wird. Rund ein Viertel der Haftpflichtversicherten, schätzt der ARBÖ, werden deshalb Neuverträge abschließen müssen. Die Prämien für diese Kunden dürften sich durch die Umstellung im Herbst um zusätzlich 2 bis 3% erhöhen.

Der VP-Nationalratsabgeordnete Jakob Auer hebt indessen in einer Pressemitteilung die positiven Aspekte dieser Gesetzesänderung hervor: Es sei nun gewährleistet, "dass Unfallschäden besser abgedeckt werden und persönliche finanzielle Einbußen nach Verkehrsunfällen durch die erhöhten Versicherungssummen künftig geringer bis gar nicht anfallen."