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Kfz-Versicherungen unübersichtlich

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
Bei einem Unfall lohnt es sich, neben haftpflicht- auch kaskoversichert zu sein.
© © Erwin Wodicka - wodicka@aon.at

Polizzen jährlich überprüfen, ob gespart werden kann.


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Wien. Wer sich ein Auto kauft, sollte sich vorher einen Überblick über die Angebote der Versicherungen verschaffen - und später regelmäßig seine Polizze überprüfen. "Kfz-Versicherungen werden immer komplizierter. Man kann die Angebote nicht mehr vergleichen und für viele sind sie nicht durchsichtig", sagt Franz Floss, Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Es werden zudem laufend neue Tarife angeboten, was den Vergleich erschwert.

Die Prämie hängt unter anderem von der Motorleistung, dem Neuwert des Autos, dem Selbstbehalt und der Region, wo das Fahrzeug angemeldet wird, ab. Junge Autobesitzer (bis 23 oder 25 Jahre) werden zudem von manchen Versicherern gar nicht als Kunden zugelassen.

Bis zu 560 Euro sparen

"Den besten und günstigsten Anbieter gibt es aber nicht", sagt VKI-Versicherungsexpertin Silvia Doppler nach einer Überprüfung von 15 Polizzen auf Einsparungsmöglichkeiten. Bei Billigangeboten sollte unbedingt auch das Kleingedruckte gelesen werden.

Angebote können bei den Versicherern direkt, bei Maklern, Autofahrerclubs oder im Internet eingeholt werden, etwa auf www.durchblicker.at. Gedanken machen sollten sich Autobesitzer darüber, ob sie nur die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung oder darüber hinaus eine Kasko-Versicherung abschließen wollen. Eine Teilkasko-Versicherung deckt Schäden am eigenen Fahrzeug ab, eine Vollkasko-Versicherung deckt zusätzlich selbst verschuldete Schäden ab und empfiehlt sich besonders bei teuren und neuen Wägen.

Floss rät, einmal pro Jahr die Polizzen zu überprüfen, ob sie "noch dem Lebensstil entsprechen" und überhaupt noch notwendig sind. Der VKI ermittelte Einsparungspotenzial von 100 bis 560 Euro. Günstiger wird es, wenn jährlich statt monatlich bezahlt wird, dann entfallen Zuschläge bei der motorbezogenen Versicherungssteuer.

Es hilft auch, den Versicherer mit einem günstigeren Angebot der Konkurrenz zu konfrontieren. Bei einem Wechsel sollte man sechs bis acht Wochen vor Ablauf des Versicherungsjahres mit einem eingeschriebenen Brief kündigen.

Als "Überwachungssystem" kritisiert die Arge Daten indes die Safeline-Versicherung der Uniqa, bei der ein GPS-Gerät im Auto eingebaut wird. Damit wird im Notfall der Standort ermittelt und Hilfe organisiert, Wenigfahrer zahlen eine geringere Prämie. Die Uniqa betont, es werde nur die Anzahl der gefahrenen Kilometer pro Region, ohne Adressdaten, aufgezeichnet.

Angebote für Fahrzeugpolizzen zu vergleichen ist kompliziert - nicht von Billigangeboten blenden lassen