Der designierte Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, wünscht sich in Sachen Wertsicherung der Pensionen eine volle Inflationsabgeltung bis 1.860 Euro und erst ab dieser Grenze einen Fixbetrag. Das betonte er am Freitag bei einer Pressekonferenz. 90 Prozent der Pensionen würden damit voll wertgesichert. In den letzten Jahren erfolgte die Inflationsabgeltung bei der Pensionserhöhung nur bis zur so genannten Medianpension.
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Als weiteren Schwerpunkt nannte der Nationalratspräsident die Anhebung der Mindestpension auf 675 Euro - nach Möglichkeit noch in diesem Jahr. Und er will eine "volle Einbindung der Senioren in die Entscheidungsfindung der praktischen Politik". Senioren sollten als fünfter Sozialpartner anerkannt werden.
Khol betonte auch, dass er weiter Nationalratspräsident bleiben wolle und auch bei der Nationalratswahl 2006 wieder im Wahlkreis Tirol kandidieren werde. Und er hoffe, dass er dann auch wieder von der ÖVP als Nationalratspräsident vorgeschlagen werde. Er zeigte sich davon überzeugt, dass dieses Amt und seine Funktion als Obmann des Seniorenbundes vereinbar sind. "Ich sage ja". Er verwies dazu auf Heinz Fischer und Barbara Prammer, die als Präsidenten des Hohen Hauses auch stellvertretende SPÖ-Vorsitzende waren.
Überhaupt bewertet es Khol positiv, dass Senioren von einem noch aktiven Politiker vertreten würden. Denn die Senioren seien noch aktiv und sie hätten das Recht, dass sich ein aktiver Politiker um sie bemühe. "Aktive Politiker vertreten aktiv die Interessen der Senioren". Gleichzeitig betonte er auch, dass der Seniorenbund auch eine wichtige Einrichtung der Bürgergesellschaft sei, der etwa auch Veranstaltungen und Lebenshilfe biete.
Ob es künftig wie bei seinem Vorgänger Stefan Knafl gemeinsame Auftritte mit seinem Gegenüber vom SPÖ-Pensionistenverband Karl Blecha geben wird, ließ Khol noch offen. Das hänge davon ab, wie sich das Gesprächsklima entwickeln werde. Blecha begrüßte jedenfalls in erster Reaktion die Ankündigung Khols, sich für die Erhöhung der Mindestpension und die Wertsicherung der Pensionen einzusetzen. Er frage sich aber auch, warum diese Maßnahmen nicht längst Realität seien.