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"Kilometer fahren statt Verluste"

Von Petra Medek

Wirtschaft

Vor massiven strukturellen Veränderungen steht die Österreichische Postbus AG: Die Verwaltung soll saniert, Überkapazitäten in den Werkstätten abgebaut und Personalkosten eingespart werden. "Quasi ein Start up" eines fast seit 100 Jahren bestehenden Unternehmens, wie es Vorstandsdirektorin Wilhelmine Goldmann gestern vor Journalisten umschrieb.


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Daneben machen langfristig abgeschlossene Altverträge mit den Verkehrsverbünden der Postbus AG das Leben schwer. "Dadurch subventionieren wir die öffentliche Hand", so Goldmann. Großer Handlungsbedarf bestehe bei den Personalkosten, die derzeit 53% der Aufwendungen verschlingen. Besonders kostenaufwendig sei die Verwaltung der Zulagen und Nebengebühren für die Beamten, die rund 80% der 3.055 Postbus-Mitarbeiter ausmachen, sagte Goldmann. "Ziel muss es sein, vom Zulagenwesen auf Pauschalierungen umzustellen".

Der Postbus kam 2000 auf 2,693 Mrd. Schilling Umsatz. Den Umsatzeinbruch von rund 530 Mill. Schilling gegenüber 1999 erklärte Goldmann mit dem "Verlust" von Güter- und Werttransporten an die frühere Mutter Post.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei minus 93 Mill. Schilling nach plus 90 Mill. Schilling, als Gütertransport und Warenverkehr noch dem Postbus zugehörig waren. Mehr als die Hälfte des Betriebsverlustes sei auf die Überkapazität in den Werkstätten zurückzuführen.