Rechtzeitig zum Welt-Fairtrade-Tag startet heute, Samstag, eine Werbekampagne von Fairtrade Österreich, die Außenministerin Ursula Plassnik am Freitag in Wien vorstellte. Mit dem Slogan "Kinderarbeit ist geschmacklos" will Fairtrade gegen Kinderarbeit in der Nahrungsmittelproduktion vorgehen.
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Laut UNICEF müssen rund 250 Mio. fünf- bis 14-jährige Kinder weltweit arbeiten, der Tageslohn liegt bei rund 50 Cent. Demgegenüber garantiert Fairtrade mit seinem Gütesiegel angemessene Entlohnung und menschenwürdige Produktionsmethoden unter Ausschluss von Kinderarbeit.
Mit dem TV-Spot "Wie schmeckt Kinderarbeit? - Kinderarbeit ist geschmacklos" will Fairtrade jetzt eine breitere Öffentlichkeit informieren und zum Kauf fair gehandelter Produkte animieren.
"Jeder Einzelne kann mit der Entscheidung für Fairtrade-Produkte einen Beitrag für eine faire Partnerschaft mit den Entwicklungsländern leisten", ist auch Ursula Plassnik überzeugt. Das Außenministerium arbeitet seit 1999 mit Fairtrade zusammen und investiert jährlich rund 240.000 Euro in die Organisation.
Mehr Geld für Entwicklung
Bis 2010 werden laut Plassnik die Bundesausgaben für Entwicklungszusammenarbeit auf 0,51% des Brutto-Nationaleinkommens erhöht. Außerdem habe sie bei ihrem Treffen mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan am Dienstag die generelle Aufstockung der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit durch die Geberländer angeregt.
Auf EU-Ebene sei es bereits gelungen, den Fairtrade-Gedanken in das sogenannte Cotonou-Abkommen zwischen EU- und AKP-Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) aufzunehmen. Das Abkommen soll zur Förderung der wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Entwicklung der AKP-Staaten beitragen. Einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklungszusammenarbeit will Plassnik auch während des österreichischen EU-Ratsvorsitzes 2006 legen.
Werbung auch im Handel
Mit zusätzlichen Radiospots geht die Fairtrade-Werbekampagne im Herbst in die zweite Runde. Barbara Studeny, Geschäftsführerin von Fairtrade Österreich, erhofft sich eine Steigerung des Bekanntheitsgrads in Österreich - dieser liegt derzeit bei rund 37%. Auch im Handel selbst will Fairtrade jetzt verstärkt werben, "damit niemand mehr an unseren Produkten vorbeikommt", so Studeny.