Marek wird am Donnerstag im Wiener Landtag angelobt. | Wien. Was wünscht sich eine Staatssekretärin, die nach fast vier Jahren das Ministerium gegen das Wiener Rathaus eintauscht? "Dass vor allem bei der Kinderbetreuung etwas weitergeht", sagte Christine Marek am Montag in ihrer Bilanzpressekonferenz. "Ich hoffe, dass das die Männer auch so sehen", sagte sie und fügte hinzu, dass sie vor allem die ÖVP-Männer gemeint habe.
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Dass ihr der Abschied aus der Bundespolitik schwer fällt, verbirgt die 42-Jährige gar nicht. "Es ist ein großes weinendes Auge auch dabei" - neben dem lachenden, weil sie doch am Donnerstag als Wiener Landtagsabgeordnete angelobt wird. Die Wahl zur ÖVP-Klubobfrau im Wiener Landtag hat sie schon hinter sich gebracht. Am Freitag wird ihre Nachfolgerin als Familienstaatssekretärin, Verena Remler, angelobt. Marek kennt sie schon seit vielen Jahren und rät, "man sollte sie nicht unterschätzen".
Ein Abgang bringt auch Erinnerungen mit sich. Ihr Minister ab Jänner 2007 war damals noch Martin Bartenstein. "Er war zwei Mal wirklich böse auf mich", sagt Marek, die anfangs noch für Arbeit zuständig war. Im Arbeitskampf der Firma "KiK" habe sie gemeint, es wäre dumm, innerbetriebliche Sozialpartnerschaft nicht zu nützen. Ihr Chef hörte das gar nicht gerne. Marek aber hatte Erfahrung mit der betrieblichen Sozialpartnerschaft, war sie doch ehedem Betriebsrätin.
Auch ihr Bemühen für ein einkommensabhängiges Kindergeld wurde von Bartenstein abwärts in der ÖVP nicht goutiert. Nun gibt es dieses seit Jahresbeginn. Und 17 Prozent der Eltern von Kindern, die seit 1. Jänner geboren wurden, wählen diese Variante - mit einer 5-prozentigen Väterbeteiligung. Im Durchschnitt liegt die Väterbeteiligung bei nur zwei Prozent. Auch bei der Debatte um die Kindergartenpflicht habe sie dazu beitragen können, dass "innerhalb der ÖVP die Erkenntnis da ist, dass Kindergarten eine bildungspolitische Aufgabe ist".
Dass bundeseinheitliche Qualitätsstandards in Kindergärten Einkehr halten, dafür will Marek auch nach ihrem Seitenwechsel in die Landespolitik eintreten.