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Kirchen öffnen ihre Tore - und das die ganze Nacht

Von Nora Bruckmüller

Politik

Erstmals alle Bundesländer dabei. | Mehr als 1000 Programmpunkte. | Ehrenamtliche Helfer sind Basis. | Wien. Heute, Freitag, ist es wieder soweit: Zahlreiche Kirchen in ganz Österreich öffnen bis spät in die Nacht ihre Tore. Fragt man Georg Radlmair, Sprecher der Aktion "Lange Nacht der Kirchen", nach den Höhepunkten, hat er sichtlich Probleme, sich zu entscheiden. "Alleine in der Erzdiözese Wien sind 172 Pfarren beteiligt. Es ist wirklich schwer, eine Auswahl zu treffen", gesteht er gegenüber der "Wiener Zeitung".


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Grund für das umfangreiche Programm, das 2008 rund 1000 Angebote umfasst, ist die erstmalige Beteiligung aller Bundesländer. "Begonnen hat die Veranstaltung 2005 in Wien. Der Erfolg hat sich schnell unter den Diözesen herumgesprochen", erklärt Radlmair. Bereits 2007 konnten die Diözesen Wien, Linz, Graz, Salzburg und Klagenfurt etwa 160.000 Besucher mobilisieren. Eine Prognose, wie viele Besucher Freitagnacht zwischen 18 und 1 Uhr kommen werden, will er keine geben.

Fest steht, dass sich alle vierzehn christlichen Religionsgemeinschaften, die im ökumenischen Rat vertreten sind, beteiligen. Gemeinsam mit der evangelischen und katholischen Seelsorge gestaltet die muslimische Glaubensgemeinschaft im Allgemeinen Krankenhaus in Wien einen Programmpunkt. "Leider enttäuschend für die jüdische Glaubensvertretung ist, dass ihnen der höchste jüdische Feiertag, der Sabbat, das Mitmachen verbietet", meint Radlmair. Auch die Jugendkirche Wien hat wieder Einiges zu bieten: Die ganze Nacht hindurch hat die "BlueBox", der Jugendraum auf der Wiedner Hauptstraße 97, geöffnet.

Im Zeichen vonEuro und Gedenkjahr

Nicht nur die Liste der beteiligten Religionsgemeinschaften und Gotteshäuser wird immer größer, auch die der Themen. Im Zentrum stehen 2008 das Gedenkjahr zum Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 und die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft.

Die Stadtpfarrkirche im steirischen Murau bietet einen Trippelparcours rund um die Kirche zusammen mit Rapid-Spieler Georg Harding. Hingegen widmet sich die Schutzengelkirche im steirischen Straßburg bei Graz dem Widerstand zwischen 1938 und 1945. Zeitzeuginnen werden aus ihrem Erfahrungsschatz berichten.

Möglich ist die Organisation der landesweiten Veranstaltung nur mit Ehrenamtlichen. "Pro Kirche sind es bis zu 15 Helfer. Wie viele insgesamt, lässt sich nicht sagen. Stolz sind wir auf alle", so Radlmair.

www.langenachtderkirchen.at