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Bayern-Boss Uli Hoeneß hat am Montag mit einer interessanten These aufhorchen lassen. Kurz gesagt: Man möge sich wegen der jüngsten Rekord-Transfers wie etwa jenen von Superstar Neymar für wohlfeile 222 Millionen Euro von Barça nach Paris doch keine Sorgen machen. "Es wird der Zeitpunkt kommen", prophezeite der Bratwurstkönig, "wo alle, die jetzt so viel Geld rausdonnern, kleinere Brötchen backen werden, weil der sportliche Erfolg sich nicht so einstellt, wie sich die Geldgeber das vorgestellt haben". Denn wer jahrelang Millionen in einen Klub stecke, am Ende aber ohne Titel dastehe, müsse dann "die Schnauze voll haben".
Dass der 65-Jährige diese Ansage just zwei Tage vorm Champions-League-Schlager des FC Bayern München gegen Paris St. Germain öffentlich machte, ist da kein Zufall, geht es ihm offenbar nur darum, die Franzosen, die seit 1996 keinen internationalen Titel gewonnen haben, als Verlierer und Kassierer dastehen zu lassen. Denn dass Hoeneß recht hat und "der Markt" tatsächlich "zu heiß" für weitere Transfers jenseits der 200 Millionen ist, ist mehr als unwahrscheinlich. Daran ändert auch die Behauptung, dass er selbst nie mehr als 100 Millionen für einen Kicker ausgeben würde, nichts. Ein Hoeneß, der sich eine Obergrenze verordnet? Denkbar ist das ja, aber nur schwer zu glauben.
Sein Problem ist ja folgendes: Würden die Münchner, die ja auch schon seit bald fünf Jahren auf einen Titel warten, im Geld schwimmen wie der Emir von Katar, würden auch sie wohl nach Herzenslust zugreifen. Aber das will an der Isar niemand zugeben - schon gar nicht Hoeneß. Seine neue Rolle als Klassenkämpfer nimmt ihm da niemand ab.