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Wissenschafter sind clevere Herausfinder. Stets auf den Spuren all dessen, was man schon immer ganz genau oder vielleicht nicht so genau wissen wollte (oder wovon man nicht einmal wusste, dass man es ganz genau oder vielleicht nicht so genau wissen wollte), erweitern sie unseren Horizont auch um Kuriosa und Kostbarkeiten. Zum Beispiel hat nun ein internationales Forscherteam von Kognitionsbiologen um Tecumseh Fitch von der Universität Wien herausgefunden, dass kleine Hoden und tiefe Stimme offenbar in direktem Zusammenhang stehen.
Wieso dem so ist, können die Wissenschafter noch nicht erklären. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass zur Ausbildung der größeren Zungenbeine so viel Energie notwendig ist, dass für die Hoden weniger übrig bleibt. Es könnte auch sein, dass die tiefe maskuline Stimme von vorneherein Rivalen abschreckt und eine besondere Ausstattung im Bereich der Hoden schlicht unnotwendig macht. Irgendetwas wird sich die Evolution schon dabei gedacht haben, als sie den großstimmigen Bassisten kleinhodig entwarf.
Was natürlich dem weiblichen Geschlecht jetzt allerhand Einschätzungsmöglichkeiten an die Hand gibt. Ich meine, es ist doch einfach gut, von vorneherein, allein an der Stimme, zu erkennen, was im Nachhinein zu erwarten ist.
Erwähnte ich eigentlich schon, dass es sich bei der untersuchten Spezies nicht um Menschen, sondern um Brüllaffen handelt? Die gibt es zwar auch unter Menschenmännern, aber die Bedeutung ist hier rein metaphorischer Natur, oder?