Für Bundessprecher Alexander Van der Bellen ist der Erfolg der "Grünen Wirtschaft" bei den WK-Wahlen ein Zeichen für den Frust der Klein- und Mittelunternehmen.
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"10.000 Unternehmen haben Grün gewählt", freute sich Bundessprecher Van der Bellen gestern in einer Pressekonferenz über den Erfolg von Spitzenkandidat Volker Plass. In jenen Branchen, in denen die Grüne Wirtschaft angetreten ist, wurde ein österreichweites Ergebnis von rund 7,4 Prozent erreicht. Die Vertretung im Bundes-Wirtschaftsparlament ist gesichert. Insgesamt halten die Grünen nun 253 Mandate. Den Erfolg von Kammerpräsident Christoph Leitl sieht Van der Bellen als relativ, denn "pro Tag wurde in den Wahlkampf des Wirtschaftsbundes soviel hineingesteckt, wie die Grünen im Gesamten zur Verfügung hatten". Auch konnte die ÖVP vom Verfallsprozess der FPÖ nicht profitieren. Die Verluste seien größer als die Gewinne, für die ÖVP keinesfalls beruhigend, sagte Van der Bellen. Die fehlende Prioritätensetzung im Budget räche sich nun: Die Kleinstunternehmen, die von der Steuerreform am wenigsten profitierten, sind frustriert. Obwohl der Wirtschaftsbund mit der Unterstützung der Klein- und Mittelbetriebe geworben hat, gehe es ab jetzt darum, einzufordern, was Leitl versprochen hat, so Van der Bellen.
Das Wahlsystem der Wirtschaftskammer, das "niemand versteht", so Plass, gehöre reformiert und die Kammerstrukturen gestrafft. Ziele der Grünen Wirtschaft seien jetzt, die Kreativwirtschaft und die Ökowirtschaft zu vertreten. Von Bundeskanzler Schüssel, erwartet Van der Bellen, dass dieser bei der EU-Ratssitzung kommende Woche die EU-Umweltminister unterstützt.