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Kleiner Fisch doch ganz groß?

Von Christoph Rella

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Im Vergleich zu anderen großen Sportbetrieben ist die Formel 1 ja ein kleiner Fisch. Darüber kann auch nicht der nun mit Liberty Media besiegelte Milliardendeal hinwegtäuschen, handelt es sich doch bei der Rennserie um einen Konzern mit "nur" 1,8 Milliarden Euro Umsatz. Englands Premier League (vier Milliarden) oder die amerikanische National Basketball Association (4,7 Milliarden) generieren mehr als das Doppelte. Von der National Football League, der reichsten Sportliga der Welt, gar nicht zu reden. Ihr Umsatz (11,7 Milliarden) übersteigt den der Formel 1 um das Sechsfache.

Weswegen es auch keinen Grund gibt, ob des Verkaufs der Königklasse an einen US-Breitband- und Kabel-TV-Anbieter gleich in Superlative zu verfallen. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass die drei Giganten im Vergleich zum Bernie-Ecclestone-Imperium nicht nur viel mehr Menschen erreichen (und auch begeistern), sondern auch "demokratischer" organisiert sind. Denn während die beiden US-Ligen sowie die Premier League im Besitz ihrer teilnehmenden Klubs stehen und von machtlosen Repräsentanten geleitet werden, wird die Formel 1 seit mehr als 40 Jahren von einem einzigen Mann beherrscht.

Und der schaltet und waltet nicht nur, wie er will, sondern verfügt auch über das nötige Kleingeld, um sich notfalls selbst vor Gericht freizukaufen. Wenn es je einen günstigen Zeitpunkt gegeben hat, Ecclestone in Pension zu schicken und die Formel 1 transparenter und breiter aufzustellen, dann wohl jetzt. Aber danach sieht es (noch) nicht aus. Zugrunde gehen wird die Rennserie daran nicht, aber ein kleiner Fisch bleibt sie doch - entwicklungstheoretisch.