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Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften an Russland und Katar mag überraschen, im ersten Moment sogar befremden, doch sie folgt einer Logik, wenn man die Entscheidungen der großen Sportverbände und -vereinigungen in den vergangenen Jahren betrachtet. Westeuropa hat den organisierten Sport begründet, hat Geschichte und Tradition, zwei wesentliche Werte im Sport. Der Markt aber ist ausgereizt. Fifa, IOC und andere Verbände wollen aber wachsen, sie konkurrieren (indirekt) miteinander, deshalb streben sie zu neuen Märkten. Bei Olympischen Spielen, der Formel 1, dem Tennis, dem Volleyball und der Leichtathletik ist es genau so wie beim Fußball. Der Profit- und Wachstumgedanke der Verbände trifft auf die Besitzansprüche Westeuropas, das glaubt, ein Recht darauf zu haben, die großen Events auszurichten. Die Realität ist aber die: In Relation zu Asien, Amerika und Afrika ist Europa eben doch ein kleiner Kontinent.