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Kleines Lob der Prüfer für Semmering-Basistunnel

Von Franz Steinbauer

Wirtschaft

6,34 Mio. Euro wurden eingespart. | Rechnungshof übt scharfe Kritik an Bundesmobilien. | Wien.Lob und Tadel wechseln einander in dem gestern, Mittwoch, dem Parlament vorgelegten Bericht des Rechnungshof (RH) ab. Während sich etwa die Bundesmobiliengesellschaft harsche Kritik gefallen lassen muss, kommt das umstrittene rund 2,6 Mrd. Euro teure Mega-Bahnprojekt Semmering-Basistunnel (SBT) diesmal gut weg. Der SBT hat eine Streckenlänge von rund 27 km und könnte in 10 Jahren fertig sein.


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Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) konnten dem RH-Bericht zufolge am Semmering rund 6,34 Mio. Euro einsparen. Damit sind in erster Linie "Kostenoptimierung bei der Sanierung der Bestandsstrecke" gemeint - also etwa bei der Renovierung von Brüstungsmauern und Bahnhöfen.

Der geplante Umbau des Bahnhofs Mürzzuschlag mit geschätzten Kosten von rund 23,5 Mio. Euro wird ebenfalls positiv vermerkt. Denn der Umbau passt mit der neuen SBT-Variante Pfaffensattel und mit einer Weiternutzung der bestehenden Semmering-Bahnstrecke zusammen. Die nunmehr ausgewählte östliche Trasse Pfaffensattel - die anderen Varianten, von denen die meisten westlich der Bestandsstrecke liegen, wurden verworfen - hat den Vorteil, das der Sondierstollen in das SBT-Projekt eingebunden werden kann. Dadurch dürfte es zu einer "Reduktion des verlorenen Aufwands" kommen, heißt es im RH-Bericht weiter.

Für Fachleute ändert sich durch den RH-Bericht freilich nichts an der grundsätzlichen Frage, ob der SBT überhaupt für den Transitverkehr gebraucht wird. "Die Flachbahn - zum Beispiel über Ungarn - wird im Betrieb immer billiger sein als der Semmering", sagt Hermann Knoflacher, Verkehrsexperte der TU Wien.

Viele Krankenstände

Bei der Bundesmobiliengesellschaft - auch unter Hofmobiliendepot bekannt - moniert der RH die hohe Zahl der Krankenstandstage. Das Ausmaß der Krankenstände lag mit durchschnittlich 21,9 Arbeitstagen pro Jahr deutlich über anderen Bundesbereichen (16,9 Arbeitstage). Die Mitarbeiter der Hofmobilien-Tischlerei waren mit 34,5 Tagen besonders oft krank.