Zum Hauptinhalt springen

Kleines Plus an der Wiener Börse

Von Hans Almer

Wirtschaft

Die Lustlosigkeit am österreichischen Aktienmarkt ist wirklich kaum noch zu übertreffen. Wurde am vergangenen Montag noch das Ausbleiben von Orders aus dem angelsächsischen Raum aufgrund von Börsefeiertagen für die extrem mageren Umsätze verantwortlich gemacht, so hat es auch in den Tagen danach keine nennenswerte Belebung gegeben.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 24 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Umsätze sind zwar etwas gestiegen, die internationalen Investoren zeigen der Wiener Börse aber nach wie vor die kalte Schulter. Während es an den anderen Finanzplätzen des Eurolandes zum Teil sehr kräftige Kursgewinne gab, verbuchte die Wiener Börse gemessen am ATX in der Berichtsperiode nur ein marginales Plus. Die Wiener Börse präsentierte sich dabei zum Wochenschluß - trotz Fenstertag und entsprechend geringer Zahl an Handelsteilnehmern - über weite Strecken freundlich, hat aber im Finish das gewonnene Terrain wieder eingebüßt. In Wien haben in der abgelaufenen Woche auch Dividendenabschläge auf die Performance der Indices gedrückt, wobei insbesondere jener des Flaggschiffs Bank Austria ins Gewicht fiel. Bei den alteingesessenen Blue Chips war in den letzten Mai- und ersten Junitagen kein einheitliches Kursbild erkennbar. Die Titel der New Economy erlebten nach den markanten Verlusten der letzten Wochen unterdessen eine Renaissance.

Der Fließhandelsindex ATX hat vergangenen Freitag mit 1.134,47 Punkten geschlossen und hat sich damit um 0,2% marginal erhöht. Der WBI als Meßgröße für den Gesamtmarkt ist um 0,5% auf 477,37 gestiegen. Deutlich besser entwickelten sich die Wachstumstitel, was sich in einer Befestigung des ViDX um 3,3% auf 1.540,97 dokumentierte. Im Vergleich dazu kletterte der Xetra DAX als Meßgröße für die Deutschen Börse im selben Zeitraum um mehr als 7%.

Im Topsegment war kein einheitliches Kursbild erkennbar, hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage. Freundlicher präsentierten sich Generali, Semperit, Verbund, Flughafen, Böhler-Uddeholm, Brau-Union und Erste Bank. Bank Austria holten einen Teil des Dividendenabschlags von 1,02 Euro auf. Der Blue Chip sollte in Anbetracht des anstehenden Aktienrückkaufs aber schon bald deutlich zulegen und sich wieder einer stärkeren Nachfrage erfreuen. Tiefer notierten dagegen RHI, Mayr-Melnhof, Wolford und VA Technologie.

Im B-Market verbuchten BETandWIN aufgrund ausgezeichneter Quartalsergebnisse mit fast 16% den stärksten Kursanstieg. Jenbacher kletterten in der Berichtswoche um über 14% und BBAG zogen um 12,5% an. Erholen konnten sich nach der vorangegangenen Talfahrt auch CyberTron. Palfinger profitierten von hervorragenden Quartalsergebnissen und sehr guten Perspektiven für das Gesamtjahr. Einbußen mußten dagegen bauMax sowie Unternehmens Invest hinnehmen. Investkredit machten den Dividendenabschlag von 8,72 Euro je Aktie zur Gänze wett.

Im C-Segment stach der Feuerfestproduzent Rath positiv heraus. Die Schaffung klarer Strukturen und die neue strategische Ausrichtung und die mögliche Kooperation bzw. Verschränkung mit einem Partner haben der Rath-Aktie Flügel verliehen und in der Berichtswoche für einen Kurssprung von 44% gesorgt. Stadlauer stiegen um über 24% und holten den größeren Teil des in der Woche zuvor verlorenen Terrains auf. Die Vorzugsaktien der AvW Invest mußten dagegen deutliche Einbußen von 17,6% hinnehmen und Schwechater verloren 9,5%.

Hans Almer ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".