Die iranischen Medien werten den Samstag begonnenen Staatsbesuch von Bundespräsident Thomas Klestil als wichtigen Teil der Bemühungen, mit der Europäischen Union engere Verbindungen zu knüpfen. Auch der Präsident selbst verwies daher am Sonntag nach seinem Gespräch mit Präsident Mohammed Khatami auf die Bedeutung der österreichischen | Visite im Rahmen der internationalen Beziehungen.
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Khatami würdigte die traditionell guten Beziehungen zwischen Österreich und dem Iran. Österreich habe immer vernünftig und gerecht agiert.
Keine Feindschaft
Bezug nehmend auf internationale Konflikte meinte er, dass der Iran mit keinem Land der Welt Feindschaft wünsche, dass ihm aber genauso entgegengekommen werden müsse. Auch Bundespräsident Klestil nannte eine Vertiefung der traditionell guten Beziehungen als Hauptziel seines Besuches, an dem auch Sozialminister Herbert Haupt, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und die größte Wirtschaftsdelegation, die Klestil je begleitet hat, teilnehmen.
Positive Signale
Für den Iran ist es aber auch ein wichtiges Zeichen, dass sich in der Delegation der Europaparlaments-Abgeordnete Paul Rübig befindet. Das passt zum kürzlichen Besuch des EU-Außenbeauftragten Javier Solana, und auch die Spendenzusage der EU von 2,3 Mill. Euro für die Erdbebenopfer von Bam sehen die Iraner als gutes Zeichen, dass die EU auf gute Partnerschaft Wert legt.
Klestil übergab Khatami eine Liste mit all jenen Hilfsmaßnahmen, von Geldspenden bis zu Sachleistungen, die Österreich den Bebenopfern von Bam zur Verfügung stellt. 150.000 Euro sind vom Wirtschaftsministerium sowie Unternehmern gesammelt worden. Präsident Khatami nutzte die Gelegenheit, sich bei den Helfern aus aller Welt für die Hilfe zu bedanken - im Besonderen bei den Österreichern.