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Die drei Regierungschefs von Ungarn, Österreich und Deutschland, Viktor Orbán, Viktor Klima und Gerhard Schröder, trafen am Freitag bei einem Festakt im ungarischen Parlament zum Gedenken an die
Grenzöffnung vor zehn Jahren zusammen. Schröder dankte Ungarn für die mutige Entscheidung am 10. September 1989, die in Absprache mit Österreich und Deutschland getroffen wurde, die Grenzen für DDR-
Bürger nach Österreich zu öffnen: "Wir werden nie vergessen, welchen Beitrag ihr Land zur deutschen Einheit geleistet hat." Klima betonte in seiner Festrede im Parlament, der auch Schlüsselfiguren
der Ereignisse von 1989 wie etwa die früheren ungarischen Regierungsmitglieder Miklos Nemeth und Gyula Horn, der frühere Bundeskanzler Franz Vranitzky sowie zahlreiche freiwillige Helfer von damals
beiwohnten, dass die Erinnerung daran eine stete Mahnung sein müsse, um "im Europa von heute keine neuen Trennlinien entstehen zu lassen. Auch keine unsichtbaren, die gleich schmerzhaft sein können
wie jene aus Stahl und Beton". Am Rande der Gedenkveranstaltung besprachen die drei Regierungschefs die Frage einer Integration Ungarns in die EU. Orbán wollte keinen fixen Zeitplan für den Beitritt
Ungarns zur EU nennen. Ungarn sei nicht stark genug, um Ansprüche an die EU geltend machen zu können, aber in Ungarn selbst müssten die Vorbereitungen bis zum Jahr 2002 abgeschlosesn sein, meinte
Orban.