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Klimawandel schürt Untreue

Von Edwin Baumgartner

Kommentare
"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

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- Servus, Gustav, auch wieder im Land?

- Hi, Klaus! Wie jedes Jahr . . . Du, ich hab da was aufgeschnappt: Du hast Dich von der Emma getrennt und bist jetzt mit der Eugenie zusammen?

- Ja. Weißt eh, Dauerkrach mit der Emma, wann wir endlich aufbrechen und so.

- Und vor der Emma war die . . .

- . . . Trixi. Willst Du mir ein schlechtes Gewissen machen?

- Nö. Aber die Eugenie: War die vorher nicht mit dem Hubsi liiert? Ich mein’: Treue und so weiter . . .

- Treue wird überbewertet.

- Aber gerade in unseren Kreisen . . .

- Grad Du halt’ Moralpredigten. Ich sage nur: Jenny.

- Ja, eh. Die Vera, weißt: Der eine Fisch schmeckt ihr nicht, der andere Fisch schmeckt ihr nicht, und die Flugroute konveniert ihr auch nicht. Dann lieber gleich Scheidung. Mir geht’s nur darum, dass unsereins nicht blöd ins Gerede kommt, wenn wir uns wie die Enten aufführen.

- Na, vielleicht schlecht, so ein Entenleben? Weißt was? Wenn sich die anderen ihre Schnäbel über uns zerreißen, sagen wir: Der Klimawandel ist schuld. Der muss bei den Nacktaffen auch für alles herhalten. Und was denen recht ist, soll uns billig sein, uns Albatrossen.

Albatrosse binden sich für ein ganzes Leben. Das Team um Francesco Ventura von der Universität Lissabon hat nun aber herausgefunden, dass die vom Klimawandel verursachten Schwierigkeiten immer häufiger zu Trennungen bei den Seevögeln führen.