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Knalleffekt in Texas

Von Edwin Baumgartner

Kommentare

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- Nicht möglich, Johnny. . .?

- Kevin! Du auch hier? Ich dachte, du bist noch auf Mauritius.

- Nö. Ich fühle mich moralisch verpflichtet. Und du? Keinen Bock mehr auf die Seychellen?

- Schon. Dort kann man halt immer nach Herzenslust ein Fischerl knallen, wenn Du verstehst, was ich meine. Nur: Reich wirst Du nicht davon. Was meinst Du mit "moralisch verpflichtet"?

- Wegen meiner Großtante Trudy.

- Ach so, weil sie damals, im Zweiten Weltkrieg. . .

- Genau. Ich meine: Die Sonarortung der Kriegsschiffe zu sabotieren, das macht man nicht.

- Und jetzt hier? Erfolg gehabt?

- Und wie! Ein Glas gesprengt, Druckschwankungen in Lichtblitze verwandelt, solche Sachen halt.

- Ich hab’ gemodelt.

- Logisch, bei deiner Figur.

- Der Chef hat gesagt, er wird mich 3D ausdrucken.

- Gratulation! Aber weißt Du, worauf ich am meisten stolz bin?

- Na?

- Dass man die ganze Lichterzeugerei durch Druck jetzt nach uns benennt. Lass Dir das zwischen den Scheren zergehen: Shrimpolumineszenz.

- Das feiern wir. Nach der Arbeit treffen wir uns, und dann lassen wir es so richtig knallen. Wozu sind wir schließlich Knallkrebse!

An der Texas A&M University in College Station wurde analysiert, auf welche Weise die sogenannten Knallkrebse Plasma erzeugen, um Beute zu machen. Xin Tang und David Staack haben die Krebsscheren nachgebaut; sie hoffen, mit dem Verfahren neue Materialien entwickeln zu können.