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Frühmorgens um fünf mit einem leichten Brummschädel aufzuwachen, kann man dem derzeit grassierenden Wechselwetter zuschreiben . . . oder aber dem Umstand in die Schuhe schieben, vorgestern Abend etwas zu tief und intensiv ins TV-Kastl geschaut zu haben. Die Körper- und Kopftreffer, anhänden derer James C. Corbett alias Errol Flynn seine Gegner der Reihe nach auf die Bretter schickte, waren nicht von schlechten Eltern. Der Film, in dem dies alles und noch viel mehr geschah, hieß "Gentleman Jim" und ist einer jener Hollywood-Filme, die wir immer wieder gerne sehen. Ob und wie Flynn heute noch, 60 Jahre danach, auf die Damenwelt wirkt, weiß ich nicht. Seine Boxkünste jedenfalls sind in diesem Streifen über seine Schauspielkünste zu stellen. Dass beim Freund reizvoller Ladys und wunderbarere Schauspielerinnen angesichts von Alexis Smith keine Wünsche offen blieben, war nicht die kleinste Attraktion in diesem Meisterwerk des großen Raoul Walsh. Und die Moral von der Geschicht: Man kann sich nur ganz nach oben und zur Dame seines Herzens durchboxen, wenn der Familienkern als Ausbildungs- und Auffanglager von klein auf gestimmt hat und trägt. Natürlich kam der Film auch deshalb einmal mehr so gut beim Seher an, weil arte die Originalfassung mit Untertiteln zeigte. So wie beim Boxen eine Links-rechts-Kombination das Um und Auf ist, so ist es für den "sendungsbewussten" Genießer mit Aug und Ohr fast alltäglich die Kombination arte und Österreich 1. In der Montagausgabe von "Moment - Leben heute" bekamen wir die Gelegenheit, das Schicksal eines von 4950 Altheim nach 1040 Wien geschickten Briefes zumindest akustisch zu verfolgen. In 161/2 Stunden war er am Ziel - voll im Plan. Ja, wenns immer so wär' . . .