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Knusprige Musik . . .

Von Manfred A. Schmid

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Albert Hosp präsentiert jeden Mittwoch um 10.05 Uhr in "Ausgewählt" auf Ö1 Neuigkeiten vom Plattenmarkt. Und natürlich kann er das, was er über die hier vorgestellten Neuerscheinungen sagt, mit Hörbeispielen belegen und - auch mittels Vergleich - nachvollziehbar machen. Da hat er es doch entschieden leichter als beispielsweise ein Gastronomiekritiker, der das, was er riecht und schmeckt, im Hörfunk einzig und allein mit Worten beschreiben muss. Dass aber auch dieses Kunststück gelingt, hat Konrad Holzer in der Ö1-Sendung "Moment - Kulinarium" immer wieder vorgeführt und dabei zu erkennen gegeben, dass er eben nicht nur ein kulinarischer, sondern auch ein literarischer Feinschmecker von Rang ist. Umso erfreulicher, dass Holzer auch nach seiner Pensionierung im Hörfunk weiterhin regelmäßig zu hören ist.

Umgekehrt muss aber auch in Albert Hosp ein genießerischer Gourmet stecken. Der Verdacht hat sich mir am vergangenen Mittwoch aufgedrängt. Da hat er doch glatt ein Violin-Duo von Bela Bartók als "knusprig" beschrieben. Wie es seine Art ist, hat er gleich darauf hingewiesen, dass dieses Wort in diesem Kontext wohl etwas weit hergeholt erscheinen könnte. Finde ich gar nicht. Wer das Stück - eine "Kostprobe" sozusagen - gehört hat, wird ihm vielmehr Recht geben: Knusprig macht süchtig - in ein knuspriges Brot muss man einfach hineinbeißen. Und so erging es einem auch mit diesen Violinstücken. Man fühlt sich unwiderstehlich angezogen und will immer mehr davon. Und das hat Albert Hosp wieder einmal schlagfertig und kundig zugleich mit dieser ungewöhnlichen Beschreibung auf den Punkt gebracht.