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Kobra eins an Kobra zwei

Von Judith Belfkih

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Das Internet bietet ungeahnte Möglichkeiten. Vor allem, wenn es darum geht, eine andere als die eigene Identität anzunehmen. Neben vermeintlich berühmten Persönlichkeiten twittern, posten und chatten eifrig Geschöpfe mit Namen wie Trollvottel, Nonaned und Kleinhirn. Besonders beliebt sind Tiernamen - vom schlichten Buntspecht bis zur exotischen Black Mamba.


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Die Vorbilder für die Namensgebungen sind meist allgemein, längst verstorben oder der Phantasie entsprungen. Nur selten handelt es sich um reale Lebewesen.

In der Kurznachrichtenplattform Twitter ist jetzt nicht nur ein wirklich existierendes Tier mit Wortspenden aufgetaucht, es handelt sich noch dazu um ein vermisstes. Die Kobra aus einem New Yorker Zoo ist innerhalb weniger Tage sogar zum Star avanciert. Fast 25.000 Followers hatte die giftige Schlange aus der Bronx bald beisammen. Trend: stark steigend. In ihrem ersten Eintrag twitterte die Schlange: "Ich möchte mich bei den Tieren des Films ,Madagascar bedanken. Sie waren eine wahre Inspiration für mich." Die wenige Monate alte Schlange ist seit Freitag abgängig, das Reptilienhaus, in dem das menschenscheue Tier noch vermutet wird, wurde sofort geschlossen. Hoffnung auf einen baldigen Fund hat der Zoo jedoch nicht. Die Schlange twittert in jedem Fall munter weiter. Die Internet-Gemeinde ist leicht zu erheitern. In Zeiten düsterer Nachrichtenlage durchaus verständlich.