Das Kombilohn-Modell soll bereits ab Jänner 2006 gelten - wenn es sich ausgeht, hofft Arbeitsminister Martin Bartenstein. Gemeinsam mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser präzisierte er am Donnerstag in einer Pressekonferenz diese Maßnahme für langzeitarbeitslose Jugendliche und Ältere. Gleichzeitig verlangte die SPÖ in der Sondersitzung des Nationalrates eine neue Steuerreform, womit sie aber scheiterte.
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Die hohe Arbeitslosigkeit veranlasst die Regierung zu Gegenmaßnahmen. Eine davon ist das von Bartenstein bereits vor einigen Wochen vorgeschlagene Kombilohn-Modell. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) gibt es ein Potenzial von 5.000 offenen Stellen, die nicht besetzt werden können, weil dort zu wenig Lohn bezahlt wird. Dieses Potenzial will Bartenstein nun ausschöpfen und darüber hinaus Langzeitbeschäftigungslose integrieren. Zwei Zielgruppen nannte der Minister für den Kombilohn: Jugendliche bis zu 25 Jahren, die länger als sechs Monate und Ältere, die länger als ein Jahr beschäftigungslos sind. Diese Gruppen sollen mit diesem Modell gering bezahlte Jobs annehmen. AMS-Vorstand Herbert Buchinger gibt an, dass etwa 45.000 Arbeitslose ab 45 Jahren in diesesModell fallen. Bei den Jüngeren kanneine derartige Schätzung erst in den nächsten Tagen erfolgen, hieß es auf Anfrage der "Wiener Zeitung".
IHS-Chef Bernhard Felderer begrüßte gegenüber der "Wiener Zeitung" grundsätzlich ein Kombilohn-Modell, legt allerdings Wert darauf, dass diese Förderung zeitlich begrenzt bleibt. Auch für Wifo-Experten Ewald Walterskirchen ist der Kombilohn - mit Befristung - eine Möglichkeit, um die Langzeitarbeitslosen in das Berufsleben einzugliedern. Denn: "Langzeitarbeitslosigkeit ist teuer." Diese Befristung wird im Regierungsmodell mit einem Jahr angegeben.