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Lebenszeit ist kostbar. Das denkt sich auch Thea Dorn. Die Schriftstellerin ist ab Freitag die neue Vierte im "Literarischen Quartett". Im Vorfeld hat sie verraten, dass sie sich mitnichten durch langweilige Bücher quält. "Wenn mich ein Buch nach einem Fünftel seines Umfangs, bei 500 Seiten also nach 100 Seiten, nicht gepackt hat, lege ich es weg", so ihre Regel. In einer Ära, in der man von einer Renaissance des Wälzers sprechen kann - Paul Austers neuer Bestseller "4321" ist so dick, dass man einen Einkaufstrolley zur Buchhandlung mitnehmen sollte -, ist das auch nachvollziehbar. Andererseits muss man auch sagen: Bücher sind keine Netflix-Serien. Die müssen nicht in den ersten Minuten so spannend sein, dass man alle Folgen auf einmal anschauen will. Fairerweise muss man hinzufügen, dass Dorn die Bücher, die sie für das "Quartett" liest, natürlich schon "von der ersten bis zur letzten Seite" liest.
Apropos Lesen in der Gruppe: Einen originellen Buchclub will man nun in New York starten. Im März sollen alle New Yorker dasselbe Buch lesen - bis Dienstag konnte noch abgestimmt werden, welches Buch es wird. Zur Auswahl standen drei Bücher, die sich mit afroamerikanischen Themen auseinandersetzen, ("Americanah", "The Sellout" und "Between the World and me"), eine US-lateinamerikanische Saga ("The Brief Wondrous Life of Oscar Wao") und ein weiblicher Coming-of-Age-Klassiker ("A Tree grows in Brooklyn"). Hübsche Idee - und wenn sie nur dazu führt, dass in der New Yorker U-Bahn wieder mehr analoger Lesestoff den omnipräsenten Smartphones den Rang abläuft.