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Kommentar - Und jetzt: Zurück an den Start

Von Christina Böck

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Der Zeitpunkt hätte für die Wiener Festwochen günstiger sein können. Während das Theaterfest derzeit mit fast allen großen Produktionen begeisterte Kritiken einfährt, kam die Hiobsbotschaft aus Berlin. Die im vergangenen Jahr mit viel Trara präsentierte eine Hälfte des neuen Führungsduos hat es sich anders überlegt. Shermin Langhoff, die gemeinsam mit Markus Hinterhäuser 2014 die Leitung der Wiener Festwochen übernehmen sollte, sagte "aus persönlichen, familiären Gründen" ab. Vorerst. Dann wurden die Gründe etwas konkreter: Langhoff wird dafür die Leitung des Gorki Theaters in Berlin übernehmen.

Das ist schade, denn von Shermin Langhoff hätten sich die Festwochen den von vielen erhofften frischen Wind schon erwarten können, hat sie doch in ihrem Off-Theater Ballhaus Naunynstraße eine lebendige neue Szene geschaffen.

Für die Festwochen sieht diese Absage auf den ersten Blick nach einem Imageschaden aus: Das internationale Wiener Theaterfestival muss hinter einer Berliner Bühne zurückstecken.

Etwas differenzierter muss man das aber schon sehen. Für die Bestückung eines Festivals das ganze Jahr über rund um die Welt unterwegs zu sein, ist nun einmal nicht der familienfreundlichste Job.

Insofern ist Langhoffs Begründung keine vorgeschobene Ausrede. Dazu kommt, dass das Renommee schließlich andere einstecken, weil man eher im Hintergrund agiert. Das hätte Langhoff freilich schon früher wissen können. Aber man muss auch mal akzeptieren, wenn jemand das Wohl der eigenen Familie vor die Karriere stellt.

Siehe auch:Shermin Langhoff wird nun doch nicht Festwochen-Chefin