Die französische Gewerkschaft CGT unterstützt den staatlichen Energiekonzern.
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Etwa 400 Mitarbeiter des Atomkraftwerks Fessenheim haben mit einem Streik gegen dessen Schließung protestiert. Sie versammelten sich am Montagmorgen, nachdem die kommunistische Gewerkschaft CGT zu einem "unbegrenzten Streik" ab 06.00 Uhr aufgerufen hatte. Die Arbeitsniederlegung soll 48 Stunden dauern.
Die beiden Leichtwasserreaktoren in Fessenheim sind seit dem 1. Jänner 1978 in Betrieb und sollten laut einer Ankündigung von Präsident François Hollande Ende 2016 stillgelegt werden. Nach langen Debatten war zuletzt 2018 als Datum im Gespräch.
In dem französischen Atomkraftwerk an der deutschen Grenze arbeiten etwa 850 Angestellte des staatlichen Energiekonzerns EDF und 250 Leiharbeiter. In einem offenen Brief an den Verwaltungsrat des Unternehmens hatten die Gewerkschaften zuvor die Schließung als "unverantwortlich" bezeichnet. Die mit der französischen Regierung im Sommer ausgehandelte Entschädigung von rund 400 Millionen Euro decke in keinem Fall den Schaden des Unternehmens.
Axel Mayer, der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), warf der CGT vor, von der Unternehmensführung gekauft zu sein. Die Zeit berichtete 2002 von Geldflüssen zwischen dem Unternehmen, der Sozialkasse CCAS und der CGT mit dem Fazit: "Vor allem diesen Geldern sei es zu verdanken, dass die Kommunistische Partei Frankreichs noch existiere."
Beschluss am Dienstag
Der Verwaltungsrat soll am Dienstag über die Schließungspläne abstimmen. Wie die Entscheidung des Gremiums, in dem auch die Gewerkschaften vertreten sind, ausfallen wird, ist unklar.