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Kompliziert, aber einen Versuch wert

Von Christoph Rella

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Zu früh gefreut. Österreich erhält also durch die Einführung eines dritten Europacup-Bewerbes, der Europa League 2, wie die neueste Idee der Uefa in Sachen Umsatz- und Gewinnmaximierung heißt, keinen zusätzlichen Startplatz. Damit könnte man die Reform, die dem europäischen Fußball ab 2021 drei statt zwei Europacup-Bewerbe sowie 96 statt 80 Teams bescheren wird, aus heimischer Sicht eigentlich abhaken. Zumal der neue Modus für den Fußball-Normalverbraucher zunächst nicht leicht zu durchschauen ist.

Während sich in der Champions League fast nichts ändert, bleibt bei der Europa League kaum ein Stein auf dem anderen: Statt 48 Teams spielen hier nur noch 32 in der Gruppenphase, der Rest bildet mit 16 neuen Startern (zu denen kein heimischer Klub gehören wird) den Alteisen-Container mit dem vorläufigen Namen Europa League 2. Hinzu kommt, dass man in dem Bewerb, mit dem in der Folge auch die ÖFB-Anwärter auf den Europacup-Startplätzen drei und vier (respektive vier und fünf) vorliebnehmen müssen, die Kracher suchen wird. Die Lust, in einer Gruppe mit Düdelingen, Tiraspol oder Konyaspor um den bekannten warmen Händedruck zu kicken, wird sich hier wohl ziemlich in Grenzen halten.

Wäre dem so, müsste man an der Intelligenz der Uefa tatsächlich zweifeln. Aber immerhin hat sie durch die Implementierung von K.o.-Partien zwischen den jeweils Gruppendritten des ersten mit den Zweiten des nächstfolgenden Bewerbs etwas geschaffen, das nicht nur für Endspielstimmung mitten in der Saison, sondern für Durchlässigkeit von unten nach oben sorgen könnte. Keine üble Idee, und eine gute Nachricht für unsere Admiras und Altachs. Einen Versuch ist es also wert.