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Konjunktur: Starke Knospen

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Nach den Experten des "Economist" hat nun auch der Internationale Währungsfonds sich deutlich optimistischer als zuletzt über eine rasche Erholung der Weltkonjuktur geäußert. Dazu kommen neueste positive Daten aus den USA und Deutschland - zu Sommerzeitbeginn treibt die Konjunkturerholung nun immer kräftigere Knospen.


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Die Weltwirtschaft erholt sich nach Einschätzung des IWF schneller als bisher angenommen. Weltweit prognostizieren die Experten nun ein Wachstum von 2,7% in diesem Jahr, für 2003 erwarten sie ein Plus von 4,1%, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf die endgültige IWF-Prognose, die Mitte April veröffentlicht werden soll. Die Euro-Zone dürfte nach Einschätzung der Experten in diesem Jahr um 1,2% zulegen und 2002 um 2,9%. Dem Bericht zufolge wird die US-Wirtschaft dieses Jahr mit voraussichtlich 2,2% überraschend kräftig zulegen, 2003 sollen es 3,4% sein. Im Herbst hatte der IWF nur ein Plus von 1,4% für 2002 vorhergesagt.

Dass die Erholung der US-Konjunktur besser voran schreitet als bisher angenommen, belegen neueste Daten. Die US-Regierung hat am Donnerstag die Zahlen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Schlussquartal 2001 erneut nach oben korrigiert. Die Wirtschaft wuchs demnach im letzten Viertel des Vorjahres mit einer hochgerechneten Jahresrate von 1,7%, das stärkste Wachstum seit dem letzten Vierteljahr 2000. In der letzten Schätzung im Februar war das Ministerium noch von 1,4% Wachstum ausgegangen. Im Gesamtjahr 2001 wuchs die weltgrößte Volkswirtschaft um 1,2%. Analysten sehen sich nunmehr bestätigt, dass die Wirtschaft die dämpfenden Folgen der Anschläge vom 11. September und die allgemeine Konjunkturschwäche überwunden hat. Auch andere wichtige Konjunkturindizes in den USA zeigen derzeit nach oben: Der Verband der Einkaufsmanager in Chicago hat am Donnerstag einen Anstieg des Index der Geschäftstätigkeit im März auf saisonbereinigt 55,7 gemeldet. Ökonomen hatten im Vorfeld einen Stand von 54,1 prognostiziert. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA ist im März nach endgültigen Berechnungen auf 95,7 gestiegen.

Auch der Anstieg der deutschen Produktion im Jänner signalisiert Analysten zufolge den Beginn einer Erholung in der Industrie. Das Produzierende Gewerbe stellte nach Angaben des Finanzministeriums vom Donnerstag saisonbereinigt vor allem wegen einer höheren Erzeugung in der Industrie 0,4% mehr als im Vormonat her, nachdem die Produktion bereits im Dezember um revidiert 0,3% gestiegen war.