)
Verantwortung (tragen) inkludiert Antwort (geben). Der kommende Wahlkampf bietet Bildungsverantwortlichen eine großartige Plattform dafür.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Es gibt in Österreich viele ganz konkrete Probleme im Bildungsbereich. Die aktuelle Reform adressiert diese in keiner Weise und dient damit leider nicht der Stärkung des Wirtschaftsstandortes, der mit zunehmendem Technologie- und Prozessfortschritt im internationalen Wettbewerb unter Druck kommt und unter einer schlecht ausgebildeten Bevölkerung leidet. Deshalb hier 15 ganz konkrete Fragen an die Bildungsverantwortlichen:
1. Warum können zukunftsorientierte Ausbildungen, wie Informatik in HTLs, die Unternehmen dringend brauchen und von geeigneten Jugendlichen aktiv nachgefragt werden, aufgrund fehlender Budgets für die Bezahlung von Lehrern und Räumen im Schuljahr 2017/18 nicht starten?
2. Welche konkreten Pläne haben die Bildungspolitik-Verantwortlichen für das Schuljahr 2019/20, damit die knapp 3000 Euro, die Österreich über dem OECD-Schnitt pro Schüler ausgibt, tatsächlich für den Lern-Output jedes Schülers eingesetzt werden?
3. Welche systematischen fachlichen Förderungen erhalten begabte und/oder ehrgeizige Schüler innerhalb des Unterrichts an öffentlichen Schulen im Schuljahr 2017/18?
4. Mit welchen konkreten Maßnahmen wird der Lern-Output von Schülern in allen Schulstandorten bis 2020 um zum Beispiel 8 Prozentpunkte (das wäre ein erster guter Schritt) gesteigert?
5. Welche konkreten Schritte werden im Schuljahr 2017/18 gesetzt, damit alle Schüler die Grundkompetenzen verständnisfähiges Lesen, Schreiben und Rechnen beherrschen, ehe sie die schulische Ausbildung beenden?
6. Warum gibt es in den Schulen zu wenige Übergangsklassen, in denen in Ruhe die für eine weiterführende Ausbildung notwendigen Grundkompetenzen nachgelernt werden können?
7. Wie wird in den nächsten drei Jahren die Kooperation zwischen Unternehmen und Schulstandorten gefördert und ausgebaut, um das praktische wirtschaftliche Verständnis von Schülern und Lehrern aller Schulformen zu stärken und gleichzeitig den Fachkräftenachwuchs zu motivieren?
8. Von welchen konkreten Verwaltungsprozessen werden Lehrende und Direktionen durch die aktuelle Bildungsreform befreit, sodass sie sich mit ihren Schülern mehr fachlich und sozial beschäftigen können?
9. Welche personalwirtschaftlichen Leistungskennziffern (wie Fluktuation, Krankenstands- und Burnout-Rate) werden im Rahmen der Schulautonomie eingesetzt, um die Führungsqualität einer Direktion festzustellen? Welche effektiven Unterstützungsmaßnahmen gibt es zu einer eventuell notwendigen Verbesserung?
10. Welche konkreten Möglichkeiten gibt es nach der jetzigen Bildungsreform, Lehrer, die sich erwiesenermaßen als fachlich und sozial ungeeignet für das Unterrichten zeigen, in anderen Bereichen des Schulsystems, etwa in der Verwaltung, einzusetzen?
11. Wann werden jene von den Unternehmen längst erbrachten Leistungen hinsichtlich Arbeitsplatzgestaltung (wie etwa Licht, Raum, Ausstattung und Materialien durch den Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen) auch an Schulstandorten gültig sein?
12. Welche konkreten Unterstützungsmaßnahmen bietet die beschlossene Schulreform Lehrern, deren Schülern die für das Erlernen einer Fachsprache notwendigen gehobenen Deutschkenntnisse fehlen?
13. Welche konkrete Unterstützung und Supervision erhalten Lehrer bei ihren sozialen und fachlichen Tätigkeiten?
14. Wo bezieht Österreichs Bildungspolitik konkret Erkenntnisse der aktuellen (inter)nationalen Bildungsforschung in ihre Entscheidungen ein?
15. Wie konkret ist die Chance, aus Stroh Gold zu spinnen?