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Konkurrenz belebt nicht immer

Von Judith Schmitzberger

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Das vergangene Woche aus der Taufe gehobene Popfest Wien geht nächstes Jahr in die Verlängerung. Als "Bereicherung und Notwendigkeit für Wien" will Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny es als eine jährliche Präsentation heimischer Popmusik etablieren. So weit, so erfreulich.


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Verwundert über diese Entscheidung zeigt sich der Leiter des Donaufestivals Tomas Zierhofer-Kin. Genauer gesagt über die Terminisierung. "Das war offenbar ein Schnellschuss", kommentiert er die Tatsache, dass sich das Popfest mit dem zweiten Donaufestival-Wochenende überschnitt. Und damit einen fein abgestimmten Kultur-Kalender durcheinander brachte. Das Donaufestival etwa sei stets eine Woche vor den Wiener Festwochen angesetzt, damit man sich da nicht in die Quere komme. Auch wenn die Zielgruppe des Donaufestival eine andere sei, ortete der Festival-Leiter dennoch Überschneidungen mit dem Wiener "Gratis-Festival direkt vor der Haustüre". Sollte sich eine terminliche Überschneidung nicht vermeiden lassen, müssen er "natürlich reagieren".

Gegen mehr urbane (Lebens-)Kultur ist an sich nichts zu sagen. Gegen die Förderung der jungen, heimischen Musikszene schon gar nicht. Sich mit dem Enthusiasmus des Neuen nicht an dem kulturellen Umfeld zu orientieren, ist das schon heikler.

Konkurrenz belebt eben nicht immer das Geschäft.