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Konkursgericht entscheidet über Al Jabers Grand Hotel

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Bank dementiert, dass Al Jaber mit ihr noch am Mittwoch Gespräche führte.


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Wien. Am Konkursgericht Wien findet am Donnerstag eine brisante Verhandlung statt. Im Mittelpunkt dieser sogenannten Einvernahmetagsatzung steht die Wiener Grand Hotel GmbH, ein Unternehmen der JJW Hotels & Resorts-Gruppe um den österreichisch-saudischen Selfmade-Milliardär Mohamed Bin Issa Al Jaber. Gläubiger ist die UniCredit Bank Austria, die Ende Juni 2011 wegen eines aushaftenden Kreditobligos in Höhe von 3,4 Millionen Euro einen Insolvenzantrag stellte. Die Schuld wurde bisher aber nicht beglichen. Detail am Rande: Mohamed Al Jaber ist erst am 5. März 2011 aus der Geschäftsführung des Grand Hotels am Wiener Kärntnerring ausgeschieden.

"Es gibt heute noch Gespräche mit der Bank Austria und wir gehen davon aus, dass man das heute noch lösen kann", sagte Alfred Autischer, Sprecher von Al Jabers MBI-Gruppe, am Mittwochvormittag zur "Wiener Zeitung". Bei der Bank Austria zeigte sich man am Mittwoch über diese Aussage verwundert.

"Uns sind keine Gespräche mit Herrn Al Jaber oder mit Vertretern seiner Firmengruppe bekannt", sagte Bank-Austria-Sprecher Martin Halama zur "Wiener Zeitung". Die Bank wartet nun gespannt auf die Entscheidung des Konkursrichters. Die UniCredit Bank Austria geht davon aus, dass das Gericht dem Insolvenzantrag folgen wird.

Vor rund drei Wochen ist Al Jaber die angekündigte Klage der Wirtschaftskammer Wien (WKW) ins Haus geflattert, wie MBI-Sprecher Autischer bestätigt. Der gebürtige Saudi aus Jeddah ist im Jahr 2007 mit der WKW eine Kooperation im Zusammenhang mit der Tourismus-Privatuniversität Modul University Vienna eingegangen, soll aber die vereinbarten Zahlungen für Stipendien für arabische Studenten zum Teil nicht geleistet haben. Es soll um insgesamt 340.000 Euro gehen.

Mohamed Al Jaber, dessen Reichtum auf der Homepage seiner Firmengruppe MBI im Mittelpunkt des Nachrichtenaufkommens steht, hat in Österreich zwei weitere Baustellen offen gelassen. So ließ er entgegen seinen Ankündigungen die Rettung des Skiherstellers Kneissl platzen; auch hier ist die Bank Austria Großgläubiger. Es blieb bei wiederholten, aber nicht erfüllten Geldzusagen.

Und auch den Kaufpreis für den Viertel-Anteil der mittlerweile insolventen R-Quadrat Capital Alpha an seinem Hotel The Ring, den er für 5,5 Millionen Euro übernehmen sollte, blieb er schuldig. Die Gesellschaftsanteile fielen an die Masse.

Indes will Al Jabers Holding MBI im Vorjahr einen Nettogewinn in Höhe von 241 Millionen Dollar erwirtschaftet haben.