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Unschätzbare Hilfeleistungen verbergen sich manchmal in den unerwartetsten Gebieten. Manchmal direkt neben dem Speibsackerl im Flugzeug. Als durchschnittlich in Etikette gebildeter Halbhöhlenmensch, der gerade einmal weiß, dass man die Hand und nicht den Fuß zum Gruß reicht, kann man sich wirklich glücklich schätzen. Dafür, dass es Menschen gibt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Miteinander aller trampelhaft durch die Gesellschaft stolpernden Primaten zu verbessern.
So wie Desiree Treichl-Stürgkh. Die Opernball-Organisatorin wird nicht müde, gutes Benehmen zu vermitteln. Sie hat ja schon ein Buch darüber geschrieben, in dem sie erklärt "Wie Sie mit Charme und Eleganz besser durchs Leben kommen". In der Luftfahrt-Postille "Skylines" setzt sie diesen Manierenbeistand fort. In der aktuellen Ausgabe zieht sie Lehren aus einer Anekdote, die ihr selbst im Flugzeug widerfahren ist. Oder zugestoßen ist. Sie saß nämlich neben einem, Zitat, "Stinkbär". Sie vermutete, der Mann "feierte in der Nacht zuvor eine oder mehrere Knoblauchorgien". Gar lang ließ die edle Frau die Duftwolke über sich niedergehen, allein irgendwann wurde es selbst ihr zu viel. Die gute Kinderstube ging "über Bord" (feinsinnige Flugzeuganspielung). Und sie sagte zum Stinkbären: "Sie riechen sehr unangenehm aus dem Mund. Bitte können Sie weniger in meine Richtung reden oder, noch besser, gar nichts mehr sagen."
Dieser Mann mag sich vielleicht gedacht haben, da kommt auch etwas Unangenehmes aus diesem Mund. Jedenfalls nicht allzu viel "Charme und Eleganz".