Nachdem der Konsum im ersten Halbjahr 2000 deutlich zulegen konnte, schwächte sich das Kaufverhalten von Juli bis Dezember ab. Das teilte der Handelsverband mit, der rund 300 österreichische Mittel- und Großbetriebe des Handels vertritt.
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Nach plus 6% im ersten Halbjahr 2000 legte der Gesamtumsatz der Mitglieder des Handelsverbandes in der zweiten Jahreshälfte nur noch um 2,17% zu. Im zweiten Halbjahr 1999 hatten die Handelsunternehmen noch ein Umsatzplus von 3,5% verzeichnet.
Grund für das rückläufige Kaufverhalten seien die angekündigten Tariferhöhungen und zusätzliche versteckte Steuerposten zur notwendigen Budgetsanierung sowie das kaum winterliche Wetter bis Weihnachten gewesen. Erfreuliche Lichtpunkte des zweiten Halbjahres waren die Monate September und Dezember, in denen zweistellige Umsatzzuwächse verbucht wurden.
Am meisten profitierte der Textilhandel mit plus 6%, gefolgt vom Direktvertrieb mit plus 5%. Versand- und Lebensmittelhandel hatten leichte Steigerungen von plus 2% bzw. plus 1,2%. Kein einheitliches Bild zeigte der Schuhhandel, so der Handelsverband.
35% der Mitglieder des Handelsverbands sehen für 2001 ähnliche Umsätze wie 2000, weitere 35% erwarten eine kontinuierliche Erhöhung, 15% befürchten sinkende Umsatzzahlen, heißt es weiter. Zwei Drittel der Unternehmen gehen dabei von einem gleichbleibenden Preisniveau aus.
Eine weitere Beruhigung ist laut Handelsverband bei den Mitarbeiterzahlen eingetreten. Bei 37% ist der Personalstand im ersten Halbjahr gleich geblieben, 40% der Firmen erhöhten und 18,5% senkten den Mitarbeiterstand. Im laufenden Jahr seien keine wesentlichen Veränderungen zu erwarten. Einzige Unbekannte sei die Entwicklung des Lebensmittelhandels, verwies Evamaria Hawel, Sprecherin des Handelsverbandes, gegenüber der "Wiener Zeitung" auf die Fleisch-Krise.
Das Weihnachtsgeschäft 2000 habe für die mittelgroßen bis großen Handelsbetriebe das erwartete Ergebnis gebracht: Mit einem Plus von durchschnittlich 3,4% sei die Mehrheit der Händler (55%) in ihren Erwartungen bestätigt worden. Nur bei knapp 15% sei das Weihnachtsgeschäft hinter den Erwartungen geblieben. In der Rangliste der Einkaufstermine war der 8. Dezember wieder der Favorit, gefolgt vom 3., 2. und 1. Einkaufssamstag. Das geringste Kundeninteresse bestand laut Handelsverband am 23. Dezember, dem vierten Einkaufssamstag.