Sammelband zum 90. Jahrestag der Republiksgründung präsentiert. | Wien. Für diejenigen, die es wegen diverser Regierungskrisen, dem Platzen der Koalition und die darauf folgenden Neuwahlen, ganz zu schweigen von den Kalamitäten auf den Finanzmärkten vergessen oder verdrängt haben sollten: 2008 ist ein sogenanntes Jubiläumsjahr, feiert die Republik doch 90. Geburtstag. Darüber hinaus wird noch der Ausschaltung des Parlaments 1933, dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland und dem 40. Jahrestag der Studentenunruhen 1968 gedacht. Letztere haben um Österreich aber ohnehin einen weiten Bogen gemacht.
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Am Dienstag rief sich das Jubiläumsjahr nachdrücklich in Erinnerung, wurde doch der wissenschaftliche Sammelband "Österreich. 90 Jahre Republik" der Öffentlichkeit präsentiert. Als Herausgeber fungieren der Grazer Historiker Stefan Karner und der Generaldirektor des Staatsarchivs Lorenz Mikoletzky. Auf mehr als 600 Seiten gehen 54 Beiträge den Kontinuitäten und Brüchen von den Anfängen 1918 bis in die Gegenwart nach. Neben den großen Linien finden auch Nischenthemen Berücksichtigung, etwa die Rolle der Räte unmittelbar nach dem Krieg, Bildung, Medien, Kunst und Literatur.
Die im Studienverlag erschiene Publikation versteht sich dabei als Beitragsband zur groß angelegten Ausstellung in der Säulenhalle im Parlament, die am 12. November, dem Jahrestag der Ausrufung der "Republik Deutsch-Österreich", die Tore öffnet.
Eine ausführliche Buchbesprechung erscheint kommenden Dienstag auf der Buchseite der "Wiener Zeitung".