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Konzert für Philodendron

Von Christina Böck

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Vieles hat man jetzt schon gehört darüber, wie Theater- und Musikinstitutionen mit dem Problem umgehen, dass sie nur sehr viel weniger Publikum in Empfang nehmen dürfen als sonst. Abgeklebte Sitze, entfernte Reihen - meistens ist es ein trauriger Anblick, ehrlich gesagt.

Nicht so in der Oper von Barcelona, die sich etwas ganz Besonderes überlegt hat für die Rückkehr aus dem Lockdown. Und auch etwas ziemlich Konsequentes, denn für die ersten Aufführungen in dem wiedereröffneten Musiktheater gab es gar kein menschliches Publikum.Das Orchester spielte nur für Topfpflanzen.

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Genau: für Ficus, Philodendron, Monstera, Elefantenohr, Gummibaum, et cetera. 2300 Zimmerpflanzen bevölkerten die Reihen im Parkett und in den Logen. Gespielt wurde auch von Grünzeug Inspiriertes wie Puccinis "Chrysanthemum". Die Organisatoren hatten sich natürlich etwas gedacht dabei: Ziel sei es, die Absurdität der menschlichen Existenz unter Bedingungen des Coronavirus zu zeigen: "Die Natur besetzt jene Räume, die wir verlassen haben", so Produzent Eugenio Ampudio.

Das ist wahrscheinlich aber nur eine gut formulierte Ausrede. Denn Topfpflanzen sind natürlich die perfekten Zuhörer: Reden nicht zurück und, vor allem, husten nicht in einer Tour störend in das Konzert hinein. Tatsächlich wäre die Idee auch ausbaufähig für den Betrieb mit Publikum: Auf jedem zweiten Platz ein Ficus als Sitznachbar und die Gefahr ist gebannt - und für das Raumklima ist es auch ein Gewinn.