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Koran-Schulen und die Pakistan-Katastrophe

Von Riyad Alamir

Gastkommentare

Die Bilder der Flutkatastrophe in Pakistan wurden in der ganzen Welt von internationalen Medien ausgestrahlt und haben mit Sicherheit jeden aufrichtigen und ehrlichen Menschen berührt. Bürgerliche und religiöse Organe der "ungläubigen" Abendländer, jener Länder also, welche immer wieder Angriffsziel islamistischer Gruppen waren, eilten zur Hilfe, um dem islamischen Staat Pakistan große Mengen an Hilfsmitteln bereitzustellen.


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Österreich zum Beispiel spendet rund sieben Millionen Dollar. Der österreichische Rundfunk organisierte eine Kampagne, um Spenden für die Flutopfer von Pakistan zu sammeln - unter dem Motto "Nachbar in Not" - und konnte damit mehr als eine Million Euro erzielen. Auch die Regierung und verschiedene Organisationen wie zum Beispiel die Caritas oder das Rote Kreuz unterstützen Pakistan mit Hilfsmitteln und Rettungsteams. Weiters hat eine Gruppe von Künstlern ein Benefizkonzert veranstaltet, an dem sich die berühmtesten internationalen Opernsänger beteiligten, welche Spenden in Höhe von 100.000 Euro für die muslimischen Opfer in Pakistan sichern konnten.

Tausende Quadratkilometer wurden überflutet, und mehr als 20 Millionen Menschen haben ihr Zuhause verloren. Ganze Städte wurden zerstört, und mehr als 800.000 Menschen sind der Flutkatastrophe zum Opfer gefallen, aber auch persönliches Eigentum und die gesamte Infrastruktur von einem der größten islamischen Länder.

Während das christlich geprägte Abendland gleich zur Hilfe geeilt ist, zögern islamische Länder nach wie vor - insbesondere die erdölreichen -, jenem Land zu helfen, in dem tausende Koran-Schulen errichtet wurden, um die Lehren des "Ibn Taymia" und "Mohamad bin Abdul Wahab" (Wahhabiten-Lehre), welche auf der Vernichtung und Ausrottung anderer basieren, zu vermitteln (die Wahhabiya ist eine konservative und dogmatische Richtung des sunnitischen Islams hanbalitischer Richtung). In solche Schulen wurden Milliarden von Dollar investiert, und sie sind das Werk von Taliban-Mördern und Selbstmordattentätern von Al-Kaida und deren Verbrecherbanden, die den Tod im Irak und anderen Ländern verbreiten.

Reiche Araber, von denen die Taliban oder Al-Kaida unter anderem finanziert werden, sollten ihren muslimischen Brüdern in Not helfen und sie von ihrem Schmerz befreien, anstatt ihr Geld in jene Gruppen zu investieren, dessen Mitglieder Selbstmordattentäter sind, die den Tod so vieler unschuldiger Menschen zu verantworten haben.

Dr. Riyadh Alamir ist Chef redakteur von "Iraq of tomorrow" (www.iraqoftomorrow.org), Mitbegründer der Initiative liberaler Muslime Österreich, und Präsident des österreichisch-irakischen Verbandes für Entwicklung (www.aiad.at, www.eca-watch.at).