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Der Patriarch der Serbisch-Orthodoxen Kirche hat am Freitag bei seinem ersten Besuch im Kosovo zur Versöhnung zwischen den albanischstämmigen Kosovaren und den Serben aufgerufen.
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"Ich hätte gern, dass beide Gruppen in Harmonie und Liebe leben und ein für alle annehmbares Leben führen", sagte Patriarch Irinej nach einem Besuch des orthodoxen Patriarchats in Pec im Westen des Kosovo.
Die einstige serbische Provinz hatte im Februar 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt. Sie wird mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnt, in einigen Gebieten überwiegen aber die Serben. Trotz heftigen Widerstands aus Serbien haben 69 Staaten, darunter die meisten Länder der EU, die kosovarische Unabhängigkeit anerkannt.
Die Regierung des Kosovo habe dem Besuch des Patriarchen zugestimmt, teilte Polizeisprecher Baki Kelani der Nachrichtenagentur AFP mit. Die örtliche Polizei habe für Sicherheit gesorgt. Irinej hatte das Amt des Patriarchen nach dem Tod seines Vorgängers Pavle im November angetreten. Der zweite Teil seiner Amtseinführungszeremonie findet traditionell im historischen Zentrum der Kirche in Pec statt. Hier soll der 80-jährige Irinej am 3. Oktober inthronisiert werden.
Gerüchte über Massengräber
Der kosovarische Vizeregierungschef Rame Manaj forderte unterdessen die Regierung im benachbarten Mazedonien auf, Berichten über Massengräber im Grenzgebiet nachzugehen, in denen kosovarische Flüchtlinge 1999 begraben worden seien. Die Anfrage sei über die üblichen diplomatischen Kanäle gestellt worden, sagte Manaj der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe möglicherweise zwischen 30 und 60 Leichen in solchen Gräbern.
Mazedonien hatte 1999 während der Kämpfe zwischen serbischen Sicherheitskräften und Kosovo-Rebellen hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen.