Rettender Investor dürfte zumindest 85 Prozent haben wollen. | Wien. An der pleite gegangenen Holding A-Tec Industries hält Mirko Kovats derzeit noch 55,2 Prozent der Anteile. Falls sich bis Ende Juni wie geplant ein rettender Investor findet, der das gesamte Firmenkonglomerat der A-Tec übernimmt, dürften Kovats Anteile dann auf einen "kleinen Prozentsatz" schrumpfen.
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Davon geht der Sprecher der A-Tec-Gläubiger, Hans-Georg Kantner vom Kreditschutzverband, aus. "Ein Investor müsste für den Einstieg deutlich mehr als 200 Millionen Euro aufstellen", so Kantner im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". "Es ist klar, dass er in dem Unternehmen die erste Geige spielen will, wenn er es rekapitalisieren und die Gläubigerquote (mehr als 47 Prozent, Anm.) erfüllen soll."
Kantner geht davon aus, dass ein Investor - so er gefunden wird - über eine Kapitalerhöhung, die nur für ihn reserviert ist, an Bord der A-Tec geholt wird. Dies würde die Anteile aller bisherigen Aktionäre (auch des Streubesitzes an der Börse) stark verwässern. Kantner glaubt, dass ein Investor, der bereit wäre einzusteigen, bei den Verhandlungen zumindest 85 Prozent der Anteile ins Visier nehmen wird. Die Anteile der Altaktionäre würden dann auf 10 bis 15 Prozent zurückfallen.
"Es gibt Interessenten"
Zum Verkauf (und das im Paket) stehen die operativen A-Tec-Firmen ATB (Motoren), Emco (Werkzeugmaschinen) und Montanwerke Brixlegg (Kupfer). Nicht dabei ist die insolvente Anlagenbau-Tochter AE&E. Laut Kantner ist derzeit höchst zweifelhaft, ob sie einen Sanierungsplan zustandebringen kann.
Interessenten für den geschrumpften A-Tec-Gesamtkonzern gebe es, so Kantner, ohne Namen oder die Zahl zu nennen. Es gebe auch Interessenten für einzelne Konzerfirmen. Laut dem Sanierungsplan sollen diese aber - allenfalls - nur dann zum Zug kommen, wenn für den Gesamtkonzern kein Käufer gefunden wird. Ohne Investor müsste das Unternehmen durch Verwertung seiner Einzelteile liquidiert werden.
Amtsblatt - S. 32 bis 33