120 bis 140 Mio. Euro Erlös geplant. | Künftig knapp ein Drittel Streubesitz. | Wien. Für den Wiener Aktienmarkt ist 2006 das Jahr der Börsegänge. Nach Polytec, Zumtobel, der Österreichischen Post, CA Immo International und Bene wagt nun schon das sechste Unternehmen den Sprung aufs Parkett. Niemand geringerer als Mirko Kovats bringt seine A-Tec Industries noch heuer an die Börse.
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"Wir haben einen solchen Schritt eingehend geprüft", teilte der österreichische Industrielle mit. Details sollen demnächst folgen. Bekannt gegeben wurde am Montag nur, dass die Emission vor dem Jahresende erfolgt und A-Tec im sogenannten Prime Market, dem Fließhandelssegment in Wien, notieren will. Zusammen mit der "Ersten" wird die Deutsche Bank den Börsegang federführend betreuen.
In groben Zügen steht bereits seit längerem fest, in welcher Form er geplant ist (die "Wiener Zeitung" berichtete exklusiv vor einem Monat). Demnach sollen 30 Prozent des Aktienkapitals im Publikum gestreut werden, wobei auf alte Aktien zehn Prozent und auf neue Aktien (aus einer Kapitalerhöhung) 20 Prozent entfallen. Mit dem Verkauf der neuen Aktien sollen 120 bis 140 Mio. Euro in das Unternehmen geholt werden; frisches Geld, mit dem Kovats die Kriegskasse für weitere Expansionsvorhaben auffüllen will.
Kovats fährt Anteile auf bis zu 51 Prozent zurück
Nach dem Kauf von Anteilen seines Langzeitpartners Ronny Pecik hat Kovats seine Mehrheitsbeteiligung an A-Tec kürzlich auf 79,5 Prozent aufgestockt. Die Kontrolle will er behalten, auch nach dem Börsegang wird er die Mehrheit haben. Die Rede ist von einem Rückzug auf bis zu 51 Prozent.
Der Startschuss für den Börsegang fällt wohl noch im November, weil institutionelle Investoren (wie etwa Fonds) ihre Bücher erfahrungsgemäß im Dezember schließen. Den Probegalopp für den Kapitalmarkt hat Kovats im Herbst 2005 absolviert - mit einer Firmenanleihe, die aber wegen mäßiger Nachfrage statt der geplanten 200 nur 100 Mio. Euro einbrachte.
A-Tec ist die Dachgesellschaft eines Konglomerats aus vier Industrie-Gruppen, die in der klassischen Old Economy tätig sind. An ihr hängen nicht nur ATB Austria Antriebstechnik (Elektromotoren), Emco (Werkzeugmaschinen) und Austrian Energy (Umwelttechnik), sondern auch die Montanwerke Brixlegg, die einzige österreichische Kupferhütte. Aufgebaut hat Kovats dieses "Imperium", in dem 11.000 Menschen beschäftigt sind, ab 1997 praktisch aus dem Nichts. In den letzten Jahren wurden massiv Firmen akquiriert.
Für 2006 wird ein weiterer Sprung auf mehr als 1,6 Mrd. Euro Umsatz erwartet. Bis 2010 sollen es fünf Mrd. Euro sein. Beim Gewinn rechnet Kovats heuer mit über 60 (42,5) Millionen.