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Kovats-Gruppe wird neu aufgestellt

Von Dieter Friedl

Wirtschaft

Aktienrückkauf bei Unaxis. | Gutachten für Partnerschaft. | Wien. Langsam lichten sich die Nebel: Künftige Zentralstelle des Industrieimperiums von Mirko Kovats und Ronny Pecik dürfte der vor kurzem übernommene Schweizer Mischkonzern Unaxis werden. "Wir lassen jetzt einmal eine genaue Analyse, eine sogenannte Due Diligence, über den Wert und die Möglichkeiten unseres A-TEC-Konzern durchführen, mit Blickrichtung auf ein Zusammengehens mit Unaxis", sagte Ronny Pecik zur "Wiener Zeitung".


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Bereits in der kommenden Woche werden die beauftragten Invstmentbanken erstmals zusammentreten. Damit soll gewährleistet sein, dass die in Zürich an der Börse notierte Unaxis über unabhängig erstellte Daten verfügt. Sollte Unaxis die A-Tec-Gruppe, deren Umsatz derzeit bei rund 1,2 Mrd. Euro liegt, übernehmen, würde das wahrscheinlich über einen Aktientausch erfolgen.

Rückkauf von

bis zu 10 Prozent

Bestätigt wurde diese Überlegung durch den am Freitag bekanntgegebenen Beschluss des Unaxis-Verwaltungsrates, dessen Präsident Kovats ist: Bis zu 10 Prozent der Aktien sollen an der Börse zurückgekauft werden. Beim derzeitigen Kurs wäre dies ein Volumen von rund 250 Mio. Schweizer Franken (150 Mio. Euro). Diese Summe würde für Unaxis kein Problem bedeuten, verfügt der Konzern doch über Bargeld von 500 Mio. Franken. Mit dem Rückkauf könnte ein Aktientausch mit A-Tec erleichtert werden.

Auch was die Eigentümerstruktur von Unaxis betrifft, gab es jüngst einige Änderungen. Kovats ließ den geplanten Ankauf von Aktien vom früheren Mehrheitseigentümer Anda/Bührle platzen: "Wir wurden mit falschen Zahlen versorgt", erklärte Pecik. Daraufhin verkauften die Schweizer ihre Aktien sofort an der Börse; der Streubesitz stieg.

Doch die Kovatsgruppe selbst erhöhte ebenfalls den Streubesitz.

Kapital für Rückzahlung der Unaxis-Kredite

Am 25. Mai verfügte man noch über 56 Prozent Namensaktien und 9 Prozent an Optionen auf Aktien, in den letzten Wochen wurde dieser Anteil auf 43 Prozent Namensaktien und 11 Prozent Optionen reduziert. "Das ist in meinem Sinne und erhöht den Streubesitz", meinte Pecik.

Angenehmer Nebeneffekt: Auf diese Weise kommt wieder Geld in die Kasse, schließlich wurde für den Unaxis-Deal fast 1 Mrd. Euro aufgewendet. Zwei Drittel davon liefen über Bankkredite.

VA Tech-Hydro:

"Noch zu früh"

Die Vorhaben mit den Gruppen Unaxis/A-Tec scheinen im Laufen - das nächste Projekt ist die zum Verkauf stehende Wasserkraftsparte der neuen Siemenstochter VA Tech. Immer wieder bekundete Kovats, dass man großes Interesse an der Hydro habe. Mirko Kovats bremst aber und meint zur "Wiener Zeitung": Das ist noch zu früh, wir haben da noch keinerlei Gespräche geführt.

In der Bankenszene ist die Gruppe inzwischen aber - trotz des geplatzten Kaufes der Bank Burgenland - doch noch fündig geworden. Kovats und sein Partner Pecik erwarben 45 Prozent an der M & A Bank - und es ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit, bis aufgestockt werden wird.