Zum Hauptinhalt springen

Kovats setzte sich bei Unaxis nicht durch

Von Dieter Friedl

Wirtschaft

Der Übernahmekampf um die Schweizer Firma Unaxis hat vorerst mit einer Niederlage der österreichischen Investorengruppe rund um Mirko Kovats geendet. Bei der Generalversammlung von Unaxis haben sich das Firmenmanagement unterstützt vom bisher größten Aktionär, der Ihag-Holding der Familie Anda-Bührle, auf allen Linien durchgesetzt.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Der Wunsch der Kovatsgruppe für den geplanten, achtköpfigen Verwaltungsrat vier Mitglieder zu nominieren wurde abgeschmettert, Kovats nahm gestern noch während der Generalversammlung seinen diesbezüglichen Antrag zurück. Zwei neue Verwaltungsräte, nämlich der Schweizer Saurer-Chef Heinrich Fischer und Daimler Chrysler Manager Andreas Renschler sollten auf Vorschlag der Unaxis-Führung neu gewählt werden, es wurde aber nur Fischer gewählt, weil Renschler sich nicht mehr zur Verfügung stellte.

Die bisherige Regelung, dass auch bei einem Aktienanteil über 33,3% kein Übernahmeangebot gelegt werden muss, wurde aufgehoben. Was für Kovats & Co aber nicht mehr zum Tragen kommt, da vor wenigen Tagen der Aktienanteil auf 34% erhöht wurde. Diese Abwehrmaßnahmen würde sich in Zukunft sogar nachteilig für die Bührlegruppe - sie hält 21% - auswirken, da sie nun bei Überschreiten der 33 %-Grenze ein Übernahmeangebot legen müsste.

Da man in der Schweiz fürchtet, dass Kovats bei einer Übernahme von Unaxis auf die hohen Liquiditätsreserven der Firma von 625 Mio. Franken zurückgreifen würde, wurde eine Herabsetzung des Aktiennominales von 20 auf sechs Franken vorgeschlagen, was in der GV mehrheitlich - gegen den Willen der Kovatsgruppe - angenommen wurde. An die Aktionäre werden somit rund 200 Mio. zurückgezahlt. Noch vergangenen Samstag hatte die Kovatsgruppe versucht mit Inseraten in Schweizer Zeitungen Stimmung für seine Vorschläge zu machen.

Mirko Kovats gibt aber nicht auf. Er will die Beschlüsse der Generalversammlung anfechten, weil nicht auf die realen Machtverhältnisse Rücksicht genommen wurde. Da die Eintragungsfrist für Aktionäre bereits am 5. April abgelaufen war, konnte Kovats nur 16% seiner Aktien eintragen lassen, hat nun aber bereits 34%. Des weiteren wurde der Antrag auf eine außerordentliche Generalversammlung gestellt, die in etwa zwei Monaten stattfinden könnte, bei der dann alle Beschlüsse wieder rückgängig gemacht werden sollen.