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Kovats will wieder zukaufen

Von Dieter Friedl

Wirtschaft

Wandelanleihe für weitere Zukäufe. | Deutscher Markt als Umsatzrenner. | Wien. "Wir brauchen Geld für die Kriegskasse für neue Akquisitionen" argumentiert A-Tec-Chef Mirko Kovats die Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung. Einiges sei in der Pipeline, etwa in China und Indien. Ob auch die GEA-Tochter Lentjes dabei ist (die "Wiener Zeitung" berichtete exklusiv) wollte Kovats nicht sagen. Man wolle in Zukunft einen Eigenkapitalanteil von 20 Prozent halten, auch wenn durch die Wandelanleihe eine Verwässerung erfolge, ein kleiner Teil der Wandelanleihe würde aber seiner Meinung nach dem Eigenkapital zugerechnet.


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Seine Botschaft für die Aktionäre: Für 2006 gibt es drei Euro Dividende, für 2007 soll es auch eine Ausschüttung geben, grundsätzlich sollen aber zumindest 70 Prozent des Gewinnes im Unternehmen bleiben.

Analysten sehen die Entwicklung jedenfalls positiv und meinen, dass die Firma speziell am deutschen, hochpreisigen Markt reüssieren wird können. Die Erste-Bank hat diese Woche ihr Kursziel für die Aktie von 149 auf 196 Euro erhöht, die Deutsche Bank liegt noch um einiges darunter.

Umsatzziel 3 Mrd. Euro

Gewinne werden derzeit jedenfalls eingefahren. Der Konzern-Umsatz stieg um 47 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wuchs um 83 Prozent auf 79 Millionen, was eine Marge von 5,8 nach 5,1 Prozent ergibt. Hilfreich dabei waren die hohen Kupferpreise im Vorjahr, die das Gewinnkonto auffetteten. Da man einen extrem hohen Auftragsstand von rund zwei Milliarden im Haus hat und derzeit auf den Märkten gute Preise zu erzielen sind geht man, ohne Zukäufe, davon aus heuer einen Umsatz von zwei Milliarden erreichen zu können, für nächstes Jahr will Kovats drei Milliarden anpeilen.

Gute Auftragslage

Größte Division mit 39 Prozent vom Gesamtumsatz ist derzeit der Anlagenbau, der sich im Vorjahr besonders erfolgreich entwickelte. Zum Jahresende hatte diese Sparte bereits 1,5 Milliarden Euro an Aufträgen in den Büchern.

Nicht ganz so gut schaute es bei der ATB Antriebstechnik aus (19 Prozent Umsatzanteil), die die Integration der Töchter Sever und LJ-Gruppe zu verdauen hatte. Die gestiegenen Rohstoffpreise konnte wenigsten zum Teil am Markt untergebracht werden, sodass zum Jahresende ein kleiner Gewinn herausschaute. ATB ist laut Kovats am europäischen Motorenmarkt bereits die Nummer 3, weltweit etwa an sechster Stelle.

Der Emco-Maschinenbau (11 Prozent Umsatzanteil) wird am Standort Hallein weiter ausgebaut, die Vertriebsstruktur reorganisiert - der Gewinn explodierte um 300 Prozent auf 12 Millionen Euro.

Kupferpreis steigt

Die Division Metall, also die Montanwerke Brixlegg, (Anteil 32 Prozent) profitierte von einem nie für möglich gehalten Anstieg des Kupferpreises, auch heuer ist der Kupferpreis sehr hoch. Damit war es auch möglich die Lager aufzuwerten, womit sich der Gewinn auf 40 Millionen verdoppelte.

Vor kurzem wurde die französische Firma Duchavany (Umsatz etwa 300 Millionen Euro ) erworben, ein Hersteller von Kupfer-Halbzeug, mit der die Division Metall ihr Produktportfolio optimal abrunden kann.