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Kräftig fließende Finanzströme

Von Rosa Eder

Wirtschaft
Ausländische Investoren haben in Österreich satte Kursgewinne eingefahren. BBox

Neuer Rekord bei Internationalisierungsquote. | Banken als wichtigste Akteure im Ausland. | Wien. (ede) Die Finanzströme, die von Österreich ins Ausland bzw. umgekehrt fließen, haben sich im Vorjahr verstärkt. So stieg das Finanzvermögen Österreichs im Ausland um 51 Mrd. auf 402,6 Mrd. Euro. Nach Einschätzung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wird am Ende des Jahres die Grenze von 500 Mrd. Euro überschritten werden.


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Die ausländischen Veranlagungen in Österreich, die sich 2004 um 55,8 Mrd. auf 436,5 Mrd. Euro erhöhten, dürften die Schallmauer von 500 Mrd. Euro schon im ersten Halbjahr 2005 durchbrochen haben.

Die wichtigsten Akteure seien aktiv- wie passivseitig die Banken, betonte OeNB-Direktoriumsmitglied Peter Zöllner am Montag in einer Pressekonferenz. 45 Prozent der im Ausland getätigten Finanzveranlagungen sind den heimischen Banken zuzurechnen, etwa ein Viertel entfällt auf sonstige Finanzinstitute wie Fondsgesellschaften, Pensionskassen und Versicherungen. Ein Fünftel geht auf das Konto der Unternehmen, und der Rest entfällt auf private Haushalte und den öffentlichen Sektor.

Ein international gebräuchlicher Indikator für die Intensität der Auslandsverflechtung, die Internationalisierungsquote (Summe der grenzüberschreitenden Aktiva und Passiva in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) erreichte mit 354 Prozent einen neuen Rekord. Zum Vergleich: Deutschland kam auf 298 Prozent, die Schweiz als internationale Finanzdrehscheibe auf 953 Prozent und die Niederlande auf 775 Prozent.

"Fast die Hälfte des österreichischen Auslandsvermögens liegt im Euroraum und ist somit ohne Wechselkursrisiko veranlagt", sagte Zöllner. Ausländische Investoren konnten 2004 aus Wertpapierveranlagungen in Österreich Kursgewinne von 6,9 Mrd. Euro lukrieren, während die Österreicher im Ausland nur auf rund 3 Mrd. Euro kamen.

"Der viel zitierte Ausverkauf Österreichs lässt sich statistisch nicht darstellen", betonte Zöllner. Es seien mehr ausländische Firmen in österreichischer Hand als umgekehrt. Österreichs traditionelle Direktinvestitionslücke konnte 2003 erstmals geschlossen und 2004 in einen erheblichen Überschuss von 4,2 Mrd. Euro verwandelt werden.

In den neuen EU-Mitgliedstaaten hält Österreich inzwischen mehr Unternehmensbeteiligungen als im Euroraum.

Stichwort Internationale Vermögensposition

Die Finanzbeziehungen Österreichs mit dem Ausland werden in der "Internationalen Vermögensposition" (IVP) dargestellt. Sie zeigt das Vermögen und die Verpflichtungen Österreichs im Ausland und erklärt, ob sich die Bestände aufgrund von Käufen und Verkäufen (Transaktionen) oder als Folge von Bewertungseffekten verändert haben. Die Transaktionen entsprechen der Kapitalbilanz der Zahlungsbilanz. Sie setzt sich aus strategischen Unternehmensbeteiligungen (Direktinvestitionen), Wertpapiervermögen (Portfolioinvestitionen),Krediten und Einlagen (Sonstige Investitionen) sowie Währungsreserven zusammen.